Umänderung der Stiege der Loggia Comunale herbeigebeten (1552)."' Das- selbe ereignete sich selbst in untergeordneten Fällen, wie etwa gelegentlich des Umbaues des Monte di Pieta. Die von dem einheimischen Baumeister Bartolommeo Ravä gezeichneten Pläne (1663) werden dem aus Venedig be- rufenen Architekten Jacopo Renoni zur Überprüfung vorgelegt. "k Wie diese Verhältnisse auch sonst ins XVII. und besonders ins XVIII. Jahrhundert übergreifen, wurde in zwei kürzlich erschienenen Aufsätzen von Hans Tietze und von mir dargelegt. "w" ' Man hat bisher die Bedeutung der Madonnenstatue Bartolommeos keineswegs richtig eingeschätzt (Abb. 8). Sie fand zwar in einigen Werken-l- gelegentliche Erwähnung, während Venturi sie übergeht und Paoletti sich nur auf eine kurze Anführung in einer der zahlreichen Anmerkungen seines unübersichtlichen Buches beschränkt. Das überlieferte Datum des Arbeits- beginnes reiht nun dieses Werk in die Spätzeit des venezianischen Bildhauers ein. Seine Entstehung fällt etwas später als die gemeinsam mit Giovanni (i- 1442) begonnene Arbeit der Porta della Carta, die Bartolommeo (1- 1464) nach dem Tode seines Vaters allein fortsetzte und mit seinem Namen be- zeichnete. Bieten bereits die um 1430 anzusetzenden Reliefs der Portallünette des Campo San Zaccaria manche Vergleichsmöglichkeiten, so zeigt besonders die justitiaiigur auf der Bekrönung der Porta della Carta die stärkste Ähn- lichkeit. Der Klassizismus Bartolommeos tritt in der Gewandbehandlung der monumentalen Udineser Figur besonders auffällig hervor. Der Meister der Madonnenstatue der Guglia aber hat, als er sich von der Buon-Figur inspirieren ließ, im letzten Grunde nur die äußerlichen Motive der Armbewegungen übernommen. Seine um mehrere Jahrzehnte später entstandene Schöpfung wirkt weit altertümlicher und schematischer; es ist sehr bemerkenswert, wie bei Buon das Modell der Udineser Burg als neben- sächliches Attribut nur eine untergeordnete Rolle spielt, während die starre Statue des späteren Meisters die beiden Symbole (Kind und Kastellmodell) in hieratischer Strenge in gleicher Höhe dem Beschauer entgegenhält. Mit Recht hat Paoletti für die Guglia-Figur an die Madonnenstatue über dem Hauptportal der venezianischen Begräbniskirche hingewiesen; doch erweist sich die letztere Arbeit als ein viel qualitätsreicheres Werk. Beide Statuen aber, die Madonna Buons und das Marienbild des Mercato nuovo, wurden alsbald als Musterbeispiel angesehen und ihre qualitativen Unterschiede nicht voneinander getrennt. Als nämlich im ]ahre 1505 der i V. joppi ed G. Occioni-Bonaßbns, a. a. 0., Seite 23. i" Vgl. den Artikel in der „Patria del Friuli" vorn 21. Juli 1894, fzsc. Nr. 173. Vermutlich aber liegt eine Verwechslung mit dem venezianischen Architekten Giuseppe Benoni (dem Schöpfer des Doganagebäudes bei der Salutekirche) vor, der im Jahre 1656 nachweisbar in Udine beschäftigt war (Franc. Lazzsri, „Notizie di Giuseppe Benoni", Venezia 1840). "W „Zeitschrift für bildende Kunst", 1918 und 1919. 1- Burckhardl. „Ciceroneh g. Auflage, IL, 50:; Merzario, „Maestri Comaeini", II, Seite 7; A. Venturi, „Storia dell' arte italiana", VI, 985 ff.; Paoletti, Textband Seite 4c; derselbe, „Allgemeines Kilnstlerlexikon" (VI, Seite 316), nur in Form einer Zuschreibung. Laura Filippini hat in ihrem Aufsatze „Elia Gaggini da Bissone" („II arte", 1908, f. 22) recht verwime Ansichten über den Bau der Loggia und über diese Figur ausgesprochen. Es fehlt ihr völlig die Kenntnis der Dokumente, so daß ihre Ausführungen keinerlei Beachtung wert erscheinen.