328 im XVIII. Jahrhundert nach der Zeichnung Moros) die obereKuppa fehlt. Sonst aber geht der Zusammenhang so weit, vdaß die an den Schalen befestigten Bronzewasserspeier fraglos der nämlichen Gußform entstammen. Der Eindruck dieser trefflich gezeichneten und modellierten Lö- wenköpfe kontrastiert auf das sinnfälligste mit dem Aussehen der drei Steinmasken, die den Sockelschmuck der Fontäne Carraras bilden": (Abb. I3 bis 15]. Die zuletzt erwähnten Arbeiten verraten die Konzeption einer starken künstlerischen Schöpfungskraft, die mit einer großzügigen Erfassung des Gegenständlichen das Nebensächliche der Angabe vermeidet: mit wenigen, eindeutigen und sicher geführten Meißel- schlägen wird eine bedeutende Wirkung hervorgebracht. Die Masken neigen in bedingtem Grade einem Zuge nach Verzerrung und Karikatur hin, aber eine tektonisch-gesetzmäßige Auffassung ordnet sie völlig dem Zwecke unter, dem sie dienen. So stellen sie sich zwanglos in die Reihe Abb. 13. Wasserspeier der Fontäne der Piazza S. Giovanni (Stein) Abb. rq. Wasserspeier der Fontäne der Piazza S. Giovanni (Stein) ähnlicher Erzeugnisse, wie sie in dieser Epoche in unzähligen Beispielen angetroffen werden. Ihre Ableitung von den Schluß- und Keilsteinen an den Türen und Fen- stern der gleichzeitigen Bauwerke, ihre Ver- wandtschaft mit den Musterzeichnungen der Architekturwerke, mit den (in den Stichen Ghisis erhaltenen) Gri- massen Giulio Romanos oder mit den Kopf- i Abb. 15. Wasserspeier der Fontäne der Piazza S. Giovanni (Stein) entwürfen der Zuccari (Paviment im Hofe zu Caprarola) steht außer Frage. Dagegen ver- treten die Bronzeköpfe (Abb. I6), die den Schmuck der Brunnen- schalen bilden, ein ganz anderes Stilempiinden, strahlen einen eigen- artigen und fast alter- tümlich-gotisierend an- mutendenEindruck aus. Die weiche und maleri- sche Angabe des Haares und derMähnensträhne, die in schmiegsarnem Flusse zu beiden Seiten des zu einem spitzen Oval geformten Hauptes herabgleiten, verdrängen doch nicht die strenge Auf- i" Braidotti (Seite 18) berichtet über ein Instrument (r5. April 1542), das als Verfertiger der Steinstufen der Fontäne Leonardo e Domenico Fratelli fu Giacomo da Ciseriis anführt.