formalen Prinzipien in den nächsten Jahrhunderten auch für den vorderen christlichen und islamischen Orient von größter Bedeutung werden. z. TÜRKISCHES IN DER FRÜI-IISLAMISCHEN KUNST. Der naiturferne Charakter der alttürkischen Kunst, der sich vorzüglich im Ornament auslebte und selbst dort, wo die Darstellung - meist aus Abb. n. Moschee des Ahmed Ibn Tulun (Kairo) fremden Kunstkreisen übernommen - zur Gel- tung kam, diese fast zum Ornament werden ließ, wurde von größter Be- deutung für die Kunst des Islam. Mochte auch die Darstellungslosigkeit (Bilderverbot) dem semi- tischen Wüstenvolk der Araber im Blute gesteckt haben, so konnten diese doch kaum auf einen derartigen Schatz an künstlerischen Elemen- ten rein omamentaler Natur zurücksehen, wie er in mannigfachen Va- rianten, aber von einem gleichartigen Formwol- len gemeistert, bei den Alttürken auftritt. Die- se Armut an eigener schmückender Kunst wird in den Anfängen des Islam um so augen- falliger, als die frühesten Leistungen der Araber im Islam eine sehr ge- ringe Einheitlichkeit aufweisen und - wo sie nicht überhaupt vorhandenes Kunstgut als Spolien wiederverwerteten oder Arbeiter aus fremden Gebieten beriefen - in der Anlehnung an das auf den verschiedenen Kulturböden Vorgefundene kaum-über bloße Nachahmung hinauskamen. Mochte durch die kulturelle Verschiedenheit der Ausbreitungsländer des Islam damit auch ein gewisser internationaler Zug die Folge sein, so entbehrte dieser doch einer stärkeren einheitlichen, durch den volklichen Träger selbst ge- schaffenen Grundlage. Dies kommt wie politisch so auch künstlerisch darin zum Ausdruck, daß sich während der arabischen Herrschaft die einzelnen