ER REGENBÜGEN". Bei Miethke hat eine kleine Künstlergruppe jüngeres und „ kühneres Wollen gezeigt. A. Wickenburg betont in einer größeren Bilderreihe die starke farbige Gesinnung, mit der er am meisten von allen den Namen der Verbindung rechtfertigt. Ihm ist die starke, möglichst ungebrochene Farbe das Mittel, um seine zeichnerisch ausdrucksvollen Kompositionen zu starker ornamentaler Wirkung zu erheben, zumeist von einer Hauptfarbe zusammengeschlossen. Ihm reiht sich Boh. Kokoschka mit seinen vibrierenden gebrochenen Farben und den zuckenden, lebendigen Strichen an, die er von seinem Bruder Oskar übernommen hat. Auch er weicht der unmittelbaren Naturwiedergabe aus, um ein tieferes, reicheres Leben zu fassen, das packt und mitreißt; als Einführung in die Öffentlichkeit sind diese Arbeiten zu begrüßen. Daneben wirken die feinen Linienzüge der mystischen Kompositionen von S. Kronburg archaistisch an. In ihnen wirkt gotischer Gestaltungsdrang und schwär- merisches Innenleben, das sich in die alte Legendenwelt vertieft. Die Holzschnitte Oeltzens haben etwas von bäuerlicher Kraft und Naivität. G. Neuwirths kubisüsche Bestrebungen, auf geometrischer Basis visionär zu wirken, zeigen, daß man in dieser Richtung nichts mehr sagen kann, was nicht schon durch das Vorhandene erschöpft wäre. Das Register dieses Instrumentes ist zu eng begrenzt. KLEINE NACHRICHTEN 50' INE WIENER GOBELINAÜSSTELLÜNG. Die im Laufe dieses Winters so vielfach besprochenen Gobelins aus ehemals kaiserlichem Besitz werden nun- mehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den von den drei großen Wiener Künstler- vereinigungen gegebenen Anregungen Rechnung tragend, veranstaltet das Staatsamt für Inneres und Unterricht gemeinsam mit der Verwaltung des Hof ärars eine Ausstellung aus den reichen Beständen der Gobelinsammlung in den Räumen des oberen Belvedereschlosses, die einen würdigen Rahmen abgeben für diese unvergleichlichen Meisterwerke der Textil- kunst. Die Sammlung umfaßt gegen 900 große, meist niederländische und französische Bild- teppiche des XVI., XVII. und XVIII. Jahrhunderts, sie muß als eine europäische Sehens- würdigkeit ersten Ranges bewertet werden. Es kommen bei m0 der wichtigsten Bildteppiche zur Ausstellung. Mit dieser Auswahl aus den schönsten und wertvollsten Serien wird der Allgemeinheit eine Übersicht über die Entwicklung der Bildwirkkunst des XVI. bis XVIXI. Jahrhunderts in ihren wichtigsten Zentren gegeben; die Gobelinkunst tritt wieder einmal in bedeutungsvollster Weise in den Kreis lebendiger Anschauung. Mit der Ver- anstaltung der Ausstellung ist ein iäomitee betraut, dem Regierungsrat Dr. Hermann Trenkwald, erster Vizedirektor des Osterreichischen Museums, vorsteht und dem außer- dem noch der Kustos der kunstindustriellen Sammlung des Hofmuseums Regierungsrat Dr. H. J. Hermann, der Kustos der Gemäldegalerie Dr. Ludwig Baldass und die Vorsteherin des Ateliers für Restaurierung der Gobelins Fräulein Herrnine Bach angehören. Die auf drei Monate geplante Ausstellung wird im Mai eröffnet werden, ein ausführlicher Katalog wird erscheinen. Ein Reinerträgnis Fließt der Kriegsbeschädigtenfürsorge zu. EINE STUDIE AUS DEM ALTEN WIEN} Das vorliegende Bändchen schildert die Geschichte einer bisher wenig beachteten Barockvilla: Auf den seit Jahrhunderten dem Geschlechte der Grafen Schaumburg gehörigen Gründen hatte der spätere Erbe dieser Besitzungen Graf Gundacker Thomas Starhemberg zwischen 1705 und r7o6 ein Landhaus erbaut, dessen Grundrißform noch heute fast unversehrt erhalten ist und dessen äußeres Aussehen gleichfalls ziemlich unverfälscht den ursprünglichen ' Marianne Zweig, „Der Schaumburger Grund auf der Wieden. Eine Studie aus dem alten Wien". Wien, Würthle Q Sohn Nachfolger, rgzo, 37 Seiten mit 27 Abbildungen.