114 '(Besneh ÜGSAMIIBBEIIQ.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Juni von 8025, die Bibliothek von iiiz Personen besucht. (J. Palin's -Kunst im Hause-x) erschien soeben bei Gerold in dritter Auflage. - Eine amerikanische illustrirte Ausgabe des vortrefflichen Buches in englischer Sprache ist gegenwärtig bereits im Drucke. (Wiener Denkmals.) Die i-N. Fr. Pr... erhilt von einem angesehenen Kunstver- ständigen der Residenz folgende Zuschrift; Herr Maler Felix hat in der jüngsten Ver- samrnlung der Künstler-Genossenschaft alle Freunde alter Kunst durch das wahre und warme Wort, welches er zu Gunsten unserer vom cornmunalen Vandalismus ar heim- gesuchten Denkmale einlegte, aufs beste sich verbunden. Vortrelflich lenkte er ie Auf- merksamkeit auf unseren Alterthumsverein und ähnliche lnstitutionen, welche scheinbar dazu da waren, um solchen Gewaltthaten ein Ziel zu stecken - nur in Einem betindet er sich in einem lrrthum. Es ist in Fachkreisen manni lich bekannt, dass unsere der- artigen ,Vereine Alles, was Barock und Renaissance betri t, grundsätzlich vernachlässigen, woraus aber doch keineswegs wieder folgt, dass ihr Steckenpferd, das Mittelalter, daraus grosse Vortheile zöge. 1m Gegentheil, wir möchten von einer vBurgu gern etwas er- fahren, auch nur von dem winzigstien Capellchen, dessen Erhaltung oder Wiederherstel- lung jenen Bestrebungen zu danken wäre, wogegen wir andererseits mit Vergnügen bereit sind, eine stattliche Liste von mittelalterlichen Denkmalen zu liefern, welche bereits den Fischer-Brunnen vorausgegangen sind, ohne dass die Fachvereine auch nur ihr Verschwinden constatirt hatten, geschweige Mehreres. Sehr hübsch ware es auch gewesen, wenn die in der Versammlung anwesenden Gemeinderäthe, welche sich der Commune so warm ange- nommen, die Güte gehabt hatten, jene "Sachverständigen: zur Erbauung ihrer Fach- genossen zu nennen, Welche die Brunnen Am Hof auch in ästhetischer Hinsicht als für die Abtragung geeignet bezeichnet haben. Man weiss wol so ziemlich allgemein, dass der biedere Schwabe Martin Fischer kein Rivale des Phidias gewesen, könnte aber doch Zweifel haben, ob Wien es gar so nothig finden müsse, diese gewiss nicht schlechten, den meisten modernen Brunnenfigurcn überlegenen Werke so mir nichts dir nichts zu beseitigen. Waren jene Sachverständigen vielleicht wieder cnragirte Burgenfreunde mittel- alterlichster Aesthetik? Dann läge in dem trelflich gemeinten Appell des Herrn Felix an den Alterthumsverein eine gar köstliche lronie. (Für den Monnmentalbrunnen) an dem Verbindungsgange zwischen dein Oesterr. Museum und der Kunstgewcrbeschule hat die Wasserversorgungs-Commission des Ge- meinderathes ein tägliches Quantum von 300 bis 4oo Eimern Hochquellenwasser bis auf Widerruf und unentgeltlich genehmigt. Die Lieferung der Maschinenbestandtheile für die Abzweigungen von der Hoehquellenleitung pro 1877 wurde im Offertwege sichergestellt. (Auaatellnngsbei-loht.) Von dem von des österreichischen Commission für die Weltausstellung in Philadelphia x876 herausgegebenen Berichte ist soeben das zweite Heft erschienen. Dasselbe enthält die Mittheilungen über die -Kurzwaaren-lndustrie- von Eduard Kanitz und über die nl-lüte aus Filz und Seide. von Karl Hückel. Der Be- richt über die Kurwaaren-lndusuie ist begreiflicher Weise der umfangreichere; beide Be- richterstatter sind mit Gründlichkeit zu Werke gegangen und was sie über die bezüg: lichen Industrien mittheilen, ist sehr lehrreich und interessant. Der Export an Kurzwaaren nach den Vereinigten Staaten aus den Bezirken Wien, Brünn und Prag stieg nach ameri- kanischen Angaben in den Jahren r87o-i87z von 6'2 Mill. Gulden auf 9'4 Millionen und ist seit diesem letzteren Jahre bis auf 4-8 Mill. Gulden, also um beinahe 49 pCt. gesunken. Ueber Triest war der Gesammtexport an Kurzwaaren ziemlich unbedeutend, er betrug 1869 über 975.600 Gulden, fiel 1870 auf 37i.ooo 11., stieg dann bis 1872 auf i,oi2.ooo H. und ist seitdem auf 668.900 fl. zurückgegangen. Für diese betrübende Er- scheinung wird vom Berichterstatter bei jedem Artikel der Grund angegeben. Wenn unsere industriellen die ihnen ertheilten Winke und Rathschlage benützen, ist es nicht schwer, den Export nach den Vereinigten Staaten wieder zu heben. (Allgemeine gewerbl. Zeiolien- und Kodallirachnle in Lemberg.) Zum Be- suche dieser Schule, welche unter Leitung des Herrn Tschirschnirz am 24. April i877 feierlich eröffnet wurde und am 26. April den Unterricht begonnen, haben sich für den Sommersemester 1877 zusammen 82 Schüler eingeschrieben, und zwar: 31 Schüler für den Abendunterricht von 6-8 Uhr, mit Ausnahme Samstags und Sonntags, der Mehrzahl nach Handwerker, d. i. Tischler, Holzschnitzer, Schlosser, Gelbgiesscr, Lithographen, dann_drei Universitatshörer, ein Gymnasiast, drei Lehrer; io von diesen Schülern lernen zugleich das Modelliren; -- 34 Schüler für den Sonn- und Feiertagsunterricht von io bis l: Uhr früh, vom Gesellenverein wder Sterne, die Mehrzahl Tischler, dann Schlosser, Blechschmiede, Bildhauer, Drechsler, Sattler, Buchbinder, ein Goldschmied; - i7,Schüler für den Tagesunterricht, Dienstag und Freitag von 2-4 Uhr Nachmittags: Taubstuinme, 14 Knaben und drei Mädchen.