159 ist eine sehr zweckmässige; in einem grossen Corridor wird alles vereinigt, was die Gewerbe Galiziens in technischer, künstlerischer und gewerblicher Beziehung geleistet haben. Auch einige Stücke aus dem russischen Polen und aus Posen finden sich in dieser historischen Landesaustellung vereinigt. Die "allgemeine gewerbliche Zeichenschuleu ist im April des l. J. eröffnet worden. Von Seite des k. k. Unterrichts-Ministeriums wurde ein hervorragender Zögling der Kunstgewerbeschule des Museums, Herr Tschirschnitz, als Zeichenlehrer bestellt; als Lehrer des Modellirens provisorisch der Professor für Plastik am technischen Institute, Hr. Mar- coni. Trotzdem, dass der Sommer für die Eröffnung einer solchen Schule kein günstiger Zeitpunkt ist, wurde die Schule, die vorwiegend eine Abend- schule ist, von 82 Schülern besucht. Auch von Zöglingen des Blinden- und Taubstummen-Institutes. Für den Gesellenverein, der wSternu, wird an Sonn- und Feiertagen ein Tagescurs gegeben. Im Laufe dieses Monats soll für das weibliche Geschlecht zweimal der Woche ein zweistündiger Zeichenunterricht ertheilt werden, um einem allgemein gefühlten Bedürf- nisse zu entsprechen. Die Schule besitzt sehr schöne Lehrmittel, Beleuchtung und Einrichtung entsprechen den Anforderungen einer guten Zeichenschule. Hr. Tschirschnitz unterrichtet nach bewährten Methoden mit pädago- gischer Sicherheit. Unter den Abendschülern befanden sich fast ausschliess- lich Handwerker und Studirende verschiedener Lehranstalten, die sich im Zeichnen weiter ausbilden wollen. In Lemberg gibt es wenige Gewerbe, welche nicht einer Förderung des Zcichenunterrichtes bedilrften, insbesondere aber die Tischler, welche reich vertreten sind, Decorationsrnaler, Ijthographen, Buchbinder, Schlosser u. s.4 f. Auch die textilen, von dem Frauengeschlechte Lembergs mit be- sonderer Vorliebe und mit entschiedenem Talente gepflegten Künste er- warten die Hebung ihrer Kunsttechniken durch die Schule und das Museum. R. v. E. Personalstvatus der Kunstgeworbasuhule. In Folge der mit dem Schuljahre r877[78 in's Leben getretenen Reorganisation der Kunstgewerbeschule ist der Lehrkörper dieser Anstalt folgendermassen zusammengesetzt: A. Vorbereltungssohule. ,Minnigerode Ludwig, Docent für figurales Zeichnen, Hrachowina Karl, Docent für ornamentales Zeichnen, Kühne August, Assistent für ornamentales Zeichnen. B. Faohsohule Nr Architektur. Storck Josef, Reg-Rath, Professor, d. Z. Director der Kunstgewerbeschule, H e r d t l e Hermann, Professor, B e y e r Oskar, Professor, Docent, Architekten. ll