GESCHENIE ANKÄUFE AUSSTELLUNGEN IM MUSEUM Weiters haben Seine k. und k. Apostolische Majestät mit Allerhöchster Ent- schließung vom u. April xgo5 den Professor der Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie Oskar Beyer zum Direktor dieser Anstalt in der VI. Rangsklasse allergnädigst zu ernennen geruht. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den kommerziellen Leiter des Zentralspitzenkurses, Kustosadjunkten am k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, Dr. Fritz Minkus, zum Direktor des Zentralspitzenkurses in Wien ernannt; ferner den Kanzlisten am k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie Josef Horrak in den dauernden Ruhestand versetzt. Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht wurde dem Museum eine große Anzahl von kunstgewerblichen Objekten, welche auf der Weltausstellung in St. Louis im Jahre 1904 ausgestellt waren, für die Zwecke der Wanderausstellungen des Museums überlassen. Das k. k. Österreichische Museum erhielt im Jahre 1905 eine Anzahl von Geschenken, von welchen einer Rokokoiigur, Wiener Porzellan, von Dr. Albert Figdor, einer Sammlung von Kopien dalmatinischer Leinenstickereien, von Hofrat Dr. Adolf Müller, sechs moderner Glasarbeiten von der Direktion der Glasfabrik „Reijmire" in Schweden mit der Geschichte der Fabrik Erwähnung getan wird. Als bemerkenswerte Ankäufe älterer Kunstwerke seien hervorgehoben: Eine Reihe von holländischen Möbeln, und zwar ein Schrank, Eichen aus dem XVII. Jahrhundert, zwei Aufsatzkasten aus dem XVIII. Jahrhundert, ein Schlitten mit reicher Schnitzerei und Bemalung aus dem Anfang des XVIII. Jahrhunderts und einige Fauteuils und Sessel; ferner ein Elfenbeinkästchen mit Gravierung, ebenfalls holländischer Provenienz aus dem XVIII. Jahrhundert; dahnatinische, Altwiener und französische Silberarbeiten; zwei Cache-Pots, Wiener Arbeit, 1778, Email; Deckelvase, Kopenhagen, XVIII. Jahrhundert; fünf Stück figurale Plastiken, Wiener Porzellan, XVIII. Jahrhundert; Weinkühler, Tintenzeug, Wiener Porzellan, XVlll. Jahrhundert; mehrere Ornate aus Brokaten des XVIIX. Jahr- hunderts, zum Teile auch aus älterer Zeit, in Holland erworben; zahlreiche ältere Wiener und Egerländer Stickereien; eine große Zahl älterer dalmatinischer und slowakischer Stickereien und Arbeiten aus Ostgalizien und aus der Bukowina; eine große Anzahl alter japanischer Stolfmuster aus der Sammlung des Japanforschers und Geographen Freiherrn von Siebold. Am 7. Jänner l. J. wurde im k. k. Österreichischen Museum eine Ausstellung älterer japanischer Kunstwerke eröffnet. An dieser Ausstellung haben sich beteiligt: das k. k. Österreichische Handels- museum und das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie, Gräfin Kinsky-Wrbna, Exzellenz Graf Lanckoronski, Richard Lieben, Prinz Heinrich Liechtenstein, Fürst Johann von und zu Liechtenstein, Exzellenz Makino, japani- scher Gesandter am Wiener Hofe, Stefan Mauthner, Fürst Montenuovo, Sir Francis Plunkett, Exzellenz Graf Pettenegg, Hofrat von Scala, Baron Heinrich Siebold, B. Singer, F. Trau, August Wärndorfer, Hofrat Professor Zuckerkandl. Die Ausstellung war im Säulenhof und in den Räumen des ersten Stock- werks installiert. Der am Eröffnungstage ausgegebene Führer war im Verlag des Museums um den Preis von 6o Hellern zu beziehen. Die Ausstellung, welche bis 26. März währte, war von 28.571 Personen besucht. Am Montag, den 17. April fand die Eröffnung der ersten Serie der vom k. k. Österreichischen Museum veranstalteten österreichischen Hausindustrieaus- stellung statt. Die Ausstellung umfaßte Spitzen und Weißstickereien älterer und neuerer Erzeugung. Beteiligt haben sich an dieser Exposition die Museen der im GESCHENIE ANKÄUFE