Gedenken wir noch der Chromolithographien, welche diesmal, wie uns scheint, ebenfalls in glücklicherer Auswahl von den drei Firmen Hölzel, Reiffenstein und Czeiger ausgestellt worden, desgleichen der bekannten Radirungen und Kupferstiche aus den Publicationen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst so wie einer erninenten Collection von Holzschnitten des xylographischen Institutes von Waldbeim und Bader, so hätten wir, gemäss den Intentionen, die wir oben angegeben, unseren Rundgang durch die Weihnachts-Ausstellung vollendet. Wir können aber nicht von ihr scheiden, ohne noch zum Schlusse eine trau- rige Pflicht zu erfüllen: eines Dahingeschiedenen zu gedenken, der all- jährlich ein gern gesehener Gast auf dieser Ausstellung war. Vor wenigen Wochen ist der Znaimer Thonwaaren-Fabrikant Alois Klarnmerth irn besten Manuesalter einem unermüdeten Wirken entrissen worden. War ihm auch nicht das höhere Kunstverständniss gegeben, irrte er auch zu- weilen in dem, was er künstlerisch begann, so war doch sein Streben vom besten und reinsten Willen erfüllt und von mannigfachen Erfolgen gekrönt. Er vor Allen ist es gewesen, welcher es bewirkt hat, dass die Znaimer Thonwaaren wieder in aller Welt bekannt sind und mit Achtung genannt werden. Sollte dereinst einmal die neue Erhebung der Kunst- industrie in Oesterreich ihren Geschicbtschreiber finden, so wird in seinem Werke auch der Name Klammerth eine ehrenvolle Stelle finden. (w. Ap.) Die Faiencen von Oiron (Henrl-deux). Vortrag, gehalten im k. k. Oesterr. Museum von Bruno Bucher. (Schluss) An zahlreichen Henri-deux-Gefässen sind Fugen im Ornament zu bemerken, an einigen so aulfallende, dass sie von den Zeichnern, z. B. C. Delange, nicht ignorirt werden konnten, während sie an anderen we- nigstens in photographischen Aufnahmen zu constatiren sind. An einem Gefäss im Besitze fder Mrs. Hope in London treten diese Unterbrechungen der Verzierungslinien so scharf hervor, dass Fillon annimmt, die Form müsse aus mehreren Stücken zusammengesetzt sein, und er citirt das als einen Beweis der nachlässigeren Arbeit in der späteren Fabricationsperiode. Diese mehrtheilige Form wäre also, was wir eine Stückform nennen. Eine solche wird von dem plastischen Modell abgenommen, die zusammengesetzten Theile derselben stellen ganz genau das Modell wieder dar, nur im Gegen- sinne, das Erhabene vertieft. Was aus einer Stückform gegossen wird, verräth allerdings gewöhnlich die Fugen der Form durch die sogenanten Nähte, die Jedermann an Gypsabgüssen kennt. Es können bei nicht sorg- fältiger Manipulation geringe Verschiebungen der einzelnen Stücke vor- kommen, es können die einzelnen Stücke verschiedenes Niveau haben, aber fehlen kann nichts von dem, was am Modell vorhanden ist. An den