329 der Praxis und auf dem der geometrischen und optischen Untersuchung. Die Naturbeobachtung an der Hand der praktischen Ausübung des Malens führte zuerst dahin, den Linien an Fussboden und Decke eine gewisse schräge Stellung zu geben. Dies geschah zunächst jedoch so, dass die wenig von einander entfernten Linien noch parallel blieben. In diesem Falle erscheinen sie jedoch als nach rückwärts divergirend, was zu einer Correctur durch Zusarnmenneigen führen musste. Das vollständige Zu- sammenlaufen aller dieser Linien in einen Punkt ergab sich daraus allmälig durch Praxis, für welches Stadium der Entwicklung etwa Ucello bezeich- nend ist. Daraus aber geht, wie vorher gezeigt, unmittelbar die erste Me- thode von P. d. Franceschi hervor, deren Quadrat und Diagonale L. B. Alberti gleichfalls kennt, ohne die reiche Entwicklung seines Nachfolgers daraus zu ziehen. Die zweite Methode, fussend, wie gezeigt, auf der antiken Lehre des Sehwinkels, führt auf rein optische und geometrische Grundlagen zurück. Die allmälige Ausbildung und Verschmelzung der beiderseitigen Re- sultate führte endlich zur modernen Theorie vom Verschwindungs- und Theilungspunkt, und die Betrachtung der gesammten Entwicklung zu der Ueberzeugung, dass hier der continuirliche Ausbau einer weitläufigen Theorie vorliegt, an welcher Alterthum und Neuzeit gearbeitet, und dass es jedem Einzelnen nur gegönnt war auch nur einen einzelnen Schritt vorwärts zu machen. Es ist auch eine vollständig müssige Sache, nach einem bestimmten Eründer der Perspective zu fragen, oder andererseits etwa die Frage aufrecht zu halten, ob die Alten Perspective gehabt haben oder nicht, welche Frage richtiger Weise nur lauten könnte: bis zu welcher Stufe der Entwicklung haben es die Alten und eventuell jeder neue "Meister darin gebracht? C. Sitte. Zur Frage der Verbindung einer gewerblichen Arbeitschule mit der Volksschule und mit der Fachschule. _ Von R. v. Eitelberger. II. Zur Abwehr und zur Verständigung. l. Die vorstehende Abhandlung, welche die verbindenden Beziehungen zwischen einer gewerblichen Arbeitsschule und der Volks- und Bürger- schule, sowie zwischen der kunstgewerblichen Fachschule und der Volks- und Bürgerschule erörtert, hat in allen jenen Kreisen, welche sich für das gewerbliche, speciell für das kunstgewerbliche Leben interessiren, eine rege Theilnahme hervorgerufen. Ich hatte mit dieser Erörterung einen wunden Punkt des Unterrichtswesens und des Gewerhelebens berührt, wohl wis- send, dass diese Frage im innigen Zusammenhang mit jenen grossen Fragen steht, welche sich auf die Volksschule im Allgemeinen und auf das Ge-