warm empfohlen wird. Den Anlass zu dieser Verfügung hat die bereits vollzogene Gründung einer Schuhmacher-Innung in Osnabrück gegeben, deren vortreffliche Statuten ähnlichen Vereinsbildungen zum Muster dienen können. Auch durch den Münchener Kunstgewerbeverein wurde diesem Gegenstande eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet, und man hat dort Fragen erörtert, die sich auf den Unterricht in der Werkstätte oder im Atelier beziehen. Wo auch immer im deutschen Reiche der Versuch ge- rnacht wird, die Schäden, welche im Gewerbeleben hervortreten, zu be- kämpfen, immer wird die Frage ventilirt werden müssen: v-Wie stellt sich der Versuch einer Regeneration des Gewerbelehens durch den Unterricht in der Werkstatt oder im Atelier gegenüber der Volksschule, wie sind die Interessen des Innungswesens mit den bestehenden Volksschulgesetzen in Einklang zu bringen? Welchen Einfluss haben die Vulksschul-lnstitu- tionen auf das Gewerbeleben und welchen Modilicationen müssen erstere unterzogen werden, damit es möglich werde, die angestrebte Reform im Gewerheleben ungehindert dLIIChZUfÜhTCnPu (Fortsetzung folgt.) Literaturboricht. Trachten, Haus-, Feld- und Kriegsgeräthschaften der Völker alter und neuer Zeit, gezeichnet und beschrieben von Fr. Hottenroth. 4.. Liefg. 1 u. 2. Stuttgart, Gustav Weise, 1879. Dieses aus ungefähr 16 Lieferungen zu 12 Abbildungstafeln und zwei Bogen Text bestehende Costümwerk soll -eine Art illustrirter Culturgeschichte auf dem Gebiete des Costüms- werden, und rechnet, unvollständiger, praktischer und weniger kostspielig: als ältere Arbeiten der Art, nicht blos auf das Interesse der Fachkreise. Der Text speciell -soll den Künstler vor der Versuchung bewahren, durch blos willkürliches Zusammen- ralfen des Schönsten, des Guten (!) zu viel zu thun, Ungehüriges zu verbinden und Ver- stösse gegen die Zeit und Oertlichkeit zu begehem. Diese Aufgabe wirklich zu erfüllen, wird durch die ausserste Beschränkung des Umfangs doppelt schwer gemacht. So nimmt alles über Tracht, Geräth, Kriegswaße, Schiffsbau etc. etc. der Egypter Gesagte noch nicht den vierten Theil des Raumes ein, welcher in der Costütnkunde von Weiss diesen Dingen gewidmet ist, und es darf uns nicht wundern, dass mancherlei für das Verstandniss un- entbehrliche Erläuterungen keinen Platz gefunden haben. Wie sollen z. B. Verstösse der oben angedeuteten Art verhütet werden, wenn die geHügelte Sonnenscheibe, der Uräus u. dgl. m. ohne Eingehen auf die Symbolik abgebildet werden? Auf den Tafeln gehen leider häufig Copien nach authentischen Abbildungen und freie Compositionen von sehr problematischem Werthe bunt durcheinander. Besonderes Augenmerk ist auf die Klei- dungsstücke, deren Zuschnitt, die Art sie zu tragen etc. gerichtet, so dass es den An- schein gewinnt, al: habe der Verfasser sich als sein Publicum vornehmlich jene Künstler gedacht, welche wihre Handlungen auf den weltbedeutenden Brettern spielen lassenl. Und für solche Kreise dürfte das Werk auch am meisten geeignet sein. Heinr. Frauberger: Die Kunstausstellung auf der Pariser Weltaus- stellung 1878. Leipzig, K. Scholtze, 187g. 8. lm zweiten Hefte von Scholtzds gewiss zeitgemassern und der Aufmunterung wür- digem Unternehmen eine kunstgewerbliche Taschenbibliothek zu veröEentlichen, erschien Fraubergers Bericht über die Kunst- und Hausindustrie auf der Weltausstellung in Phila- delphia; im 3. und 4,. Hefte bringt derselbe Verfasser eine Geschichte des Fächers, und im vorliegenden fünften seine Wahrnehmungen über die Kunstindustrie im Ausstellungs- palaste auf dem Marsfelde 1878. Wenn die Geschichte des Fächers wegen geringerer Gründlichkeit von der Fachkritik minder günstig aufgenommen wurde, so zeigt sich in