Arbeit anfertigen will, muss genau wissen, in welcher speciellen Technik das seinem geistigen Auge vorschwebende Object ausgeführt werden könne und solle, was er von jeder einzelnen Technik erwarten und verlangen, mit welcher Technik er den gewünschten und vorausberechneten Elfect erzielen könne; er muss also vorher die in Mitwirkung kommenden Tech- niken genau kennen lernen, was nicht allzuschwierig ist, und ebenso wird es sich für den Künstler bezüglich des Wagenbaues, der Sattlerei und Riernerei verhalten, ln der Sache selbst liegt jedoch eine, vielleicht noch größere Schwierigkeit. Einem Tische kann der Künstler einen oder auch vier FüBe geben, er kann dieselben massiver und gewichtiger, oder leichter und zierlicher halten, er kann sie in tausenderlei Formen schweifen, er kann die Platte rund, oval, viereckig formen; beim Wagen sind aber der Phantasie des Künstlers weit engere Grenzen gezogen, es kann von gewissen Grundformen und Bestandtheilen nicht abgegangen werden. Der Wagen muss vier (eventuell seltener zwei) Räder besitzen, die äußerste Peripherie dieser Räder muss eine vollkommen glatt kreisrunde sein, deren Linie nur an der inneren, dem Centrum zugekehrten Seite gebrochen werden kann, niemals aber an der äußeren. Zwischen und über den Rädern muss sich der Wagenkasten befinden, welcher in seinem Inneren für eine bestimmte Anzahl von Personen mehr oder weniger be- queme Sitze zu bieten, an seiner Außenseite vielleicht einen Kutschbock und rückwärts einen Dienersitz zu tragen hat. Die an sich absolut un- schöne Deichselstange ist vollkommen unentbehrlich, wenngleich durch die Pferde maskirt, und an ihre Spitze zur Anbringung hübscher Ver- zierungen gut geeignet. Die Länge des Wagens bewegt sich mit Rück- sicht auf seine besondere Bestimmung und leichte YVendbarkeit innerhalb ziemlich enger Grenzen, wobei noch insbesondere darauf Bedacht ge- nommen werden muss, dass die Vorderräder in der Regel weit unter den Kasten hineindrehbar sein sollen. Die Breite des Wagens zwischen den beiden Rädern je eines Räderpaares ist (bis auf die sehr kleine Differenz zwischen dem "Stadt-u und dem etwas breiteren nLandu-Geleise) beinahe Ex gegeben und muss überdies bei beiden Räderpaaren die gleiche sein. Die Höhe des Wagens und jene der Pferde müssen in richtigem Verhält- nisse zu einander stehen, so dass ein Wagen für Ponies nicht zu hoch, dagegen ein solcher für achtzehn Faust hohe Carrossiers nicht zu niedrig sein darf. Die Strangwagve, oder beziehungsweise die sogenannten "Dritteln, an welchen die Zugstränge befestigt sind, müssen in bestimmter Höhe angebracht sein, weil sich sonst die Zugkraft der Pferde nur schlecht aus- nützen ließe. Doch liegt in allen diesen Punkten gewiss kein Hinder- niss der künstlerischen Gestaltung des Wagens, sondern höchstens bieten sie Schwierigkeiten, die aber ohne Zweifel überwunden werden können. Von anderen kleinen Rücksichten, die genommen werden müssen, wie yz. B., dass der Wagen leicht zu besteigen sein muss, dass in einem t