liQ Br. Bucher bereichert mit seinem v-Katechismus der Kunstgeschichte- (Leipzig bei Weber, 1880, mit 273 Abbild.) die bekannte Webefsche Bibliothek illustrirter Katechismen durch eine ganz ausgezeichnete Arbeit. Die klare Disposition, die Einsicht in die Bedßrtnisse der Lesewelt, denen durch Tabellen und Register besonders Rechnung getragen wurde, sind Vorzüge, die sich, wie bei desselben Verfassers v-Kunst im Handwerke, auch in diesem Werke vorfinden. ln -L'Art ä Paris: von Tullo Massaruni (2 Bde., Paris bei Renouard, 1880) lernen wir einen geistvollen Kritiker der modernen Kunst kennen, der mit vorurtheils- freiem Blicke auch die Arbeiten deutscher und österreichischer Künstler beurtheilt, wie dieselben auf der letzten Pariser Ausstellung zur Anschauung kamen. Architekt Camillo Boito hat in Mailand bei Sorghi (1880) ein sehr interessantes Buch unter dem Titel: wArchitettura del medio evo in ltalian veröffentlicht, in welchem auch die Frage des Zukunftsstiles der italienischen Architektur eingehend be- handelt wird. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Personalien) Der Director des Museums, l-lofrath v. Eitelberge r, wurde vom Mährischen Gewerbeverein zum Ehrenmitgliede ernannt. (Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate Juli von 973a, die Bibliothek von 1151 Personen besucht. (Oesterredohisohes Museum.) Die Ausstellung von Bucheinbanden und ver- wandten Arbeiten ist abermals in glänzender XVeise bereichert worden und zwar durch vierzig Objecte aus der berühmten Sammlung des Herrn Friedrich Spitzer in Paris. Es sind dies zum größten Theil Cassetten und Futterale der mannigfachsten Art und Bestimmung: für Bücher, Trinkgefaße, Toilettengegenstände, Essbestecke, Uhren, musi- kalische Instrumente, Schreibgerathschaften ü. a. m., ferner ein Triktrakspiel, eine Pilger- Hasche, Ex-vottfs etc. aus dem 15. und 115. Jahrhundert, sämmtlich in Leder geschnitten, getrieben, gepresst oder bemalt, alle von höchstem Interesse in kunsttcchnischer Be- ziehung, viele aber auch als rein künstlerische Arbeiten. Eine Collection dieser Art von solchem Reichthum und solchem Werth der einzelnen Stücke durfte kaum zum zweiten Mal existiren. Außerdem wurden neu aufgenommen: Collection moderner französischer und englischer Ledereinbsnde, Eigenthum des Herrn Grafen Alfred Appon y; - fünf ältere Einbände vom 15.-17. Jahrh. aus der Bibliothek des Stiftes Strahov in Prag; H Mappe in gepresstem Juchtenleder vom Buchbinder W. Proffen. Ferner neu ausgestellt: geschnitzte Holzrahme von Bildhauer E. Rathmann; - Kinderkopf in Marmor von Fiammingo, Eigenthum der Frau v. XVirkner, geb. Gräfin Khuenberg; - silberner Pocal mit freigearbeiteten Pflanzen und lnsecten von Giovanni Lusina aus Cherso; - Gypsabguss eines Marmorkopfes, gefunden in Pergamon, nebst einer restaurirten Copie desselben, ausgeführt von Prof. Begas in Berlin. Die von Prof. König modellirte, in Carraramarrnor ausgeführte Statuette der Madonna zu dem Altar für die Pfarrkirche in Nazareth wurde nunmehr als Bekrbnurug des Tabernaltels aufgestellt. Aus Anlass des Schützenfestes wurde im Museum eine Reihe von Darstellungen ähnlicher Feste in früherer Zeit ausgestellt. So ist das Festschießen in Straßburg von 1576 in der Copie eines Holzschnittes von Tob. Stimmer, das Festschießen zuWien 173g, jene von Nürnberg 1671 und 1733 in den Illustrationen der gleichzeitig erschienenen Bucher vertreten. Ein hßchst interessantes und seltenes Werk ist jenes von Georg Hauer über die Breslauer Schutzen-Kleinodien von 1491-1613, Die lllustrntionswerke über die Hochzeit des Erzherzogs Karl mit Maria von Baiern in KVien 1571, des Pfalzgrafen Wil- helm bei Rhein in München 1568, über den Einzug des Erzherzogs Albrecht und der lnfantin lsabella in Antwerpen 159g, die Erbhuldigung Karls Vl. 1728 und Maria Theresiifs 174a in Wien schließen sich an. Auch mehrere Pecht- und Exercirbncher liegen auf, wie jene von Heußler 1616, Moninx, Ad. van Breen 1618, de Gheyn 1628 und Fronsbergefs Kriegsbuch 1566. Dürer's Triumphwagen und Burgltmaifs Triumphzug des Kaisers Max bilden mit einer Reihe von Blättern aus dem Werke über den Huldigungsfestzug der Stadt Wien im vorigen Jahre den Abschluss dieser nicht sehr umfangreichen aber darum nicht unbedeutenden Ausstellung. (Jury der Ausstellung von Bncheinbänden.) Diese Jury, welche am 9. Juli stattfand, betheilte mit dem Diplom des Museums folgende Aussteller: F. Rollinger in Wien; J. Spott in Prag, G. Fritsche, Hager (J. Maul), Hübel 81 Denck in