349 Entschuldigung haben, so sind unsere Monumentalbauten unbestreitbar der Bewunderung und unserer Freude werth. Es ist daher ein außerordentlich danltenswerthes Unter- nehmen des rührigen Verlages Lehmann B: Wentzel, diese Bauten nun auch in einem Prachtwerke ersten Ranges den Kunstfreunden und Kunstjüngern der Heimat und der Fremde vorzulegen. Das Rathhaus, die Hofmuseen, Hofoper und Schauspielhaus, Parla- ment, Universität, Justizpalast und Votivkirche sollen in dem Werke vertreten sein. Die Auswahl der Objecte ist den Architekten selbst, die Ausführung im Stich den bewahrten Kraften Bültemeyer und den Professuren Hrachowina und Obermayer, der Druck der Druckerei Kargl übertragen, und so können wir für die Gediegenheit des Werkes des Besten uns gewartigen. Das Ganze wird ein würdiges Denkmal der heimischen Kunst- entwicklung werden, die beiden vorliegenden Hefte bürgen dafür. Es gibt gegenwärtig kein Werk in derartiger Ausstattung und von solcher Ausdehnung; welches von Privaten herausgegeben würde, und den Verlegern wünschen wir daher au 'chtig Glück für Durch- führung ihres Unternehmens, das in gewissem Betracht um der großartigen Kosten wiilen immerhin ein Wagniss zu nennen ist. Katalog der internationalen photographischen Ausstellung im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie 1881. II. Auflage. Wien, Verlag der photographischen Correspondenz, Dr. E. Hornig. 8. Gut Ding braucht Weile und somit trösten wir uns über das verspätete Eintreffen dieser zweiten Auflage des genannten Kataloges, welche dem Laien erst den Besuch der so interessanten Ausstellung im Museum lehrreich macht. Aus der Feder des Haupt- arrangeurs dieser Ausstellung, Regierungsrath Dr. E. Hornig, stammt nämlichdie Ein- leitung, welche auf eilf Seiten in gedrangtester Kürze eine gleichwohl vollständig genü- gende Erklärung der nun fast verwirrend zahlreichen Reproductionsverfahren im Anschluss an die einfache Photographie liefert. Die Daguerreotypie, der Negativ- und Positivprocess, der Silberdruck, Pigmentdruck, Photoreliefdruck, Phntolithographie, Photozinkographie und Photozinkotypie, Lichtdruck, Photogravure, Emailphotographie und das Lichtpaus- verfahren werden hier erläutert und es ergibt sich hieraus von selbst der Beweis, wie weit die Photographie über ein simples mechanisches Vorgehen fortgeschritten ist. Wir schließen uns nicht jenen an, welche von den photographischen Reproductionsverfahren ein vollständiges Ertödten des Holzschnittes, Kupferstiches und der Radirung befürchten, begrüßen vielmehr die bereits wahrnehmbare Revolution durch die Photographie im Ge- biete der Buchillustration, die zunachst eine Preisermaßigung der illustrirten Bücher zur Folge haben wird, mit aufrichtigem Vergnügen. "The Years Art 1881.11 A concise Epitome of all matters relating to the arts of Painting, Sculpture and Architecture which have occurred during the year 1880 in the United Kingdom. Compiled by Marcus B. Huish. London, Macmillan öt Co., 188i. 8. In dem i-New University Club, Jan. 10. 1880- datirten Vorwort zu dem ersten Jahrgange dieses Jahrbuches der bildenden Kunst in England glaubte der Herausgeber das Unternehmen entschuldigen zu müssen; der Erfolg hat bewiesen, dass dasselbe kein überflüssiges ist. Der vorliegende zweite Jahrgang, welcher den vAlmanac for artistsu, d. h. das nach dem Datum geordnete Verzeichniss der Ausstellungen, des Unterrichts- beginns, der Prüfungstermine u. s. w. an den Kunstschulen u, d l. m., jetzt als vollstän- digen Kalender dem Text vorangestellt hat, behielt im Allgemeinen die praktische Ein- richtung des ersten Jahrganges bei. Er gibt Auskunft über die Thatigkeit des Staates in allen Angelegenheiten des Kunstunterrichts, über Verwaltung, neue Einrichtungen, Anschaf- fungen, Besuch etc. der öffentlichen Sammlungen, über die Ausstellungen in London und den Provinzen, über das Schulwesen, Kunstvereine und Clubs, Unterstützungsanstalten, Vermächtnisse, Versteigerungen, Erscheinungen auf dem literarischen und Kunstmarkte, Rechtsfragen (Nachdruck etc.), Nekrolog, Verzeichniss der Kunsthandler, endlich der Künstler, welche sich an Ausstellungen des verflossenen Jahres betheiiigt haben. Die Hof-Silberkammer und die Hof-Kellerei zu Dresden. Dresden, Wilh. Baensch, 1880. 8. Der Autor des Büchleins nennt sich nicht, und doch braucht es wahrlich nicht Bescheidenheit und Scheu gewesen zu sein, die ihn abhalt, mit seinem Namen für seine Arbeit' vor der Oeilentlichkeit einzutreten. Wir finden hier nämlich auf 208 Seiten eine außerordentlich fleißig zusammengestellte Geschichte, Beschreibung der allmälig in der Silberkammer Dank der Prunkliebe des sächsischen Kurfürsten aufgesammelten Silber- gerathe, zum Theile auch des Porzellanservices, alles genau nach den erhaltenen Inven-