+3; Mitteln vorging und auch vertrauenerwecltende Erfolge erzielte, wie dies insbesundere von der Organisirung der Gablonzer Fachschule gelten dürfte. . . . . . Unter allen Bildungsanstalten, wie sich dieselben bei uns bis heute entwickelten, scheint mir die gewerbliche Fachbildungsschule am geeignetsten, die in Bezug auf die gewerbliche Ausbildung der Bevölkerung herrschende Lücke auszufüllen, rasche, dauernde und durchgreifende Erfolge zu erzielen, das Handwerk zu ehren, den bürgerlichen Mittelstand zur Geltung zu bringen und aus diesem Grunde erlaube icb mir, der hohen Regierung die irn Vorjahre gefasste Resolution mit der Bitte in Erinnerung zu führen. dem gewerblichen Ausbildungswesen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen, demselben eine zielbewusste, einheitliche, kräftige Leitung zu geben und die Fnchscbulen derart nuszugestnlten, dass an denselben die Jugend die Arbeit lieben und den bürgerlichen Beruf achten lerne, dass dieselbe an diesen Schulen über die Lebens- und Existenzbedttrfnisse des Erwerben und bürgerlichen Mittelstandes belehrt werde, auf dass alsbald der bürgerliche Mittelstand erwnchse, bluhe und gedeihe, selbstbewusst, leistungsfähig, berufsstolz, ein mächtiger Wall gegen Ueberfiuthungen des Capitnls und der Großindustrie, zugleich aber auch ein kräftiger Schutz gegen subversive Tendenzen socialistischer Butrebungen. (Fortsetzung folgt.) ß Kruuausstellung im Oesterr. Museum. ' Von B. Bucher. ll '). Ob Jemand sein Trinkgefäß nur plastisch oder malerisch verziert liebt, daran kann, wer will, gewiss mancherlei Folgerungen knüpfen. Uns liegt, wenn wir einen Siegburger Krug und einen andern aus der langen und in jedem Sinne bunten Reihe der farbig decorirten nebeneinander stellen, die Bemerkung am nächsten, dass in dem einen Falle der Trinker nur an sich selbst, in dem andern auch an seine Umgebung gedacht habe. Die Schnelle mit ihrem äußerst einfachen Contour und ihrer einen be- scheidenen Farbe kann erst dann geschätzt werden, wenn sie vor uns steht; sie passt wohl zu der Vorstellung von einem nachdenklichen Trinker, welcher, bevor er den hohen Krug zum Munde führt, die nklugen Dingen betrachtet, die vin erhablner Arbeit d'rauf gebildete sind und die feinen (oder unfeinen) Sprüche in seinem Herzen erwägt. Die anderen wirken schon in die Ferne, erfreuen, auch wenn sie nur auf dem Gesimse oder Bord stehen, mitunter dann mehr als in der Nähe. Für den heutigen Fabrikanten aber gehören zu den allerinteressantesten eben jene Arbeiten, welche sich bei genauerer Betrachtung kaum noch als Kunstproducte behaupten, Erzeugnisse der Hausindustrie, schlicht, wenn nicht gar roh und dennoch so wirkungsvoll. Es waren keine Künstler, welche diese Gefäße für Wasser und Milch, Bier und Most u. s. w. formten und be- malten, sie wollten auch nicht für Künstler gelten, hatten schwerlich zeichnen gelernt und hätte man ihnen von der Farbenlehre gesprochen, so würden sie wahrscheinlich außer Stande gewesen sein, mit dem Wort einen Begriß zu verbinden. Ihre Lehrerin war die Tradition. Einzig dieser folgend, malten sie keck darauf los, setzten die Farben nebeneinander, wie ') Siehe Nr. 190 und 19x der wMinheilungem.