JJÄ werbeschulen unbeschadet der durch besondere Verhältnisse gegebenen Selbständigkeit durch Unterstellung derselben unter das Unterrichts- ministerium baldigst zur Austragung zu bringen. 2. Die Regierung wird aufgefordert, die Webeschule in Bielitz mit der dortigen Staats- gewerbeschule zu vereinigen. llellur den Ausbau der k. k. Hofburg. Da für eine Reihe von Jahren der Ausbau der Hofburg das Interesse aller Freunde der Kunst und Kunstgewerbe Wiens in Anspruch nehmen wird, so theilen wir folgenden authentischen Bericht mit: Es wird zuerst der Flügel längs des Kaisergartens, als zur Aufnahme der kaiserlichen Appartements bestimmt, in Angriff genommen. An den Zeichnungen zu diesem Prachtbaue wird bereits gearbeitet, Es ist über- haupt ein für die Stadt Wien höchst glücklicher Umstand, dass die Ringstraße in die Mitte eines weiten Raumes mündet, dessen natürliche Begrenzung einerseits die k. k. Hofburg, andererseits die k. k. Stallungen mit dem Abschlüsse gegen den Bezirk Neubau und im Parallellogramm die Hcfmuseen bilden, das seine natürliche Verlängerung auf dem Heldenplatze in den beiden Flügeln längs dem Kaiser- und Volksgarten als Zu- bauten zur k. k. Hofburg findet. Dieses längliche Viereck von Monumentalbauten bildet nach der ebenfalls allerhöchst angeordneten Restaurirung der alten k. k. Hofburg und der kaiserlichen Stallungen schon der räumlichen Ausdehnung nach und mit Garten- anlagen, mit Denkmalen (Kaiserin Maria Theresia, Erzherzog Carl, Prinz Engen) und Fontainen geschmückt, nicht nur einen befriedigenden ästhetischen Abschluss der Ring- straße, sondern es schaift, weil durchaus otTen, eine Perspective, einen großartigen Mittelpunkt, wie er d.er Residenz des Kaisers würdig ist. Als der Architekt für die Erweiterung der Hofburg, Carl Baron Hasenauer, die Plane vollendet hatte - es war Ende Juli - erschien Se. Majestät der Kaiser per- snnlich im Atelier des Künstlers im Ballhause, um von denselben Einsicht zu nehmen, sieh zu informiren und dem Architekten Gedanken für etwaige Erfordernisse mitzutheilen. Diät: persönliche Intervention Sr. Maj. des Kaisers im Atelier brachte auch die schnelle Erledigung der betreffenden Vorlagen von Seiten des k. k. Obersthofmeisteramtes und des lt. k. Ministeriums des lnnern zugleich mit der allerhöchsten Anerkennung für den Architekten. Hier dürfte es am Platze sein, von der Gründung des Stadterweiterungs- fonda zu sprechen, über dessen Bestimmungen so viele irrige Meinungen cursiren. Als am t. Janner 1858 das mächtige Wort des Kaisers ertönte: „Die Stadtwalle müssen fallen und auf den Glacisgründeu soll eine neue Stadt erstehen" - da wurde zuerst die Frage aufgeworfen: „Wem aber gehören diese Glncisgrunde?" Zuerst trat das Militarärar mit seinen Anforderungen auf und sagte: Die Walle gehören zur Fortilication und 300 Klafver von den Stndtwallen entfernt dürfen keine Gebäude aufgeführt werden, weil der Grund ein fortificatorischer iat; folglich gehören Walle und Glacis dem Militärärar. Die Vertretung der Stadt Wien machte dagegen im Referate des damaligen ersten Vizepräsidenten und Obmannea der Finanzsection, DrmAndreas Zeliuka, Folgendes geltend: Die Gemeinde Wien hat die Walle von den darauf befindlichen „Lucken" ge- Hubert; sie hat die Basteien im regelrechten Zustand hergestellt und in solchem erhalten; Si! hat idie Wege auf den Glncis geplant, die Wiesen bewassert, die Alleen yflanzt, ohne von irgend lernenden beauftragt oder beim zu werden, weil die Stadt ien eben den Grund als ihr Eigenthuln betrachtete. Selbstverständlich gehören die Glacis auch der Stadt Wien. Nun kam das Hofarar und sagte: lhr Beide seid im lrrthume! Die Glacien gehören mir sammt dem Stadtgraben laut Donation von früheren Regenten und laut illerhßCh-ster Entschließung des Kaisers Franz vom Jahre xBtg. Der schönste Prucess stand in Aussicht, und gewiss heute noch würden die Stadtwalle und die Glacis in Status quo ante existiren. Auf kaiserliche Intervention kam ein für alle Theile annehmbarer Ver leich zu Stande: Das Wlixaruu erhielt eine Kaserne (Rudolfsknserne), das Gebäude für das General-Commune und eine Verpßegsbackerei ; die Commune Platze für ein Rathhaus, für Spitäler, für Marktballen und für Gartenanlagen (Stadtparlt) und die neuen Strassenanlalgen. Das H o ia r a r sollte aber nach kaiserlicher Bestimmung erst in letzte r Linie berüc sichtigt werden. Das k. k. Ministerium des iaaem (Dr. Alexander Frhr. v. Bach) wurde berufen zur Plnnceliimng der Stadaerweiterungsgrnnde und zur Gründung eines Stadterweite- ru ngsfonds aus den vakauften Parcallea unter eigener Verwaltung und Verrech- nung. Folglich hat das k. k. Ministerium des lnnern aber die Verwendung dieser Gelder