Pilaster für die Fensterumrahmungen der beiden Hauptgeschnsse et:., in durchweg vor! züglicher Ausführung geliefert. Aus der Eisengießerei zu Seesen stammen die nach den Modellen von O. Lessing angefertigten Sphinxcapitüle, aus dem Etablissement von Mnrcb in Charlottenburg das stattliche Hauptgesims des Gebäudes wie das gesammte, mit Ausnahme des Sandsteingiebels für das Hauptportal durchweg in gebranntem Thon hergestellte, von den Bildhauern O. Lessing, Brunow und Simmering modellirte Bildwerk der reichen Friese und Füllungen. In die Ausführung der Glasmosaiken end- lich, die zur Hälfte von Ernst Ewald, zur Hälfte von Geselllchap entworfen sind, haben sich Salviati und die Compagnia Venezia-Murano getheilt. In das grazilise Rankenwerlt des von O. Lessin g modellirten, unterhalb der obersten Fensterreihe ringsumlaufendeu Friesea fugen sich in die Axe der Pfeiler 'die ldealßguren an ihrem Werke thatiger kunstfertiger Arbeiter und Arbeiterinnen ein, während in der Fensternxe von ie zwei beßügelten Putten stattliche lnschrifttafeln mit den Namen be- rühmter, für das Kunstgeweibe schaGender Meister aller Nationen gehalten werden. Je eine ähnliche Namenstafel ist ferner in dem mittleren Theil der von Brunowuund SLm-i, merin g herrührenden Fensterbrüstungen der beiden Hauptgeschosse angebracht, während in den beiden seitlichen Füllungen je zwei zu einer Gruppe verbundene Figuren als in der Arbeit begrißene Repräsentanten der hervorragendsten ltunstindustriellen Techniken sich darstellen. ln wechselnder Anordnung wiederholen sieh die zwölf verschiedenen Mo- delle dieses Cyclus in den beiden Hälften der Hauptfront sowohl wie in den anachliessenden Seitenfacaden; in den verbindenden Friesstreifen, die sieh zwischen die Brüstungen beider Geschosse einfügen, haben die von O. Lessing tnodellirten, von ornamentalern Blnttwork eingefassten deutschen Wappen ihren Platz gefunden. Durch die aus Umrahrnungen von farbiger Maiolilta hervorleuchtenden Glasmosailten des obersten Stocltwerlts endlich werden die in der Geschichte des Kunsthandwerk: am bedeutsamsten hervortretenden Zeiten und Linder reprasentirt. Es sind in den acht Pfeilern der Hauptfront, von links nach rechts aufeinanderfolgeud, China, Japan, Aegypten, Indien, Persien, Rom, die romanische Kunst, die Gothik und die Renaißance, die in den sechs mittleren Feldern durch ie eine sitzende, in ihrer Tracht und ihren Attributen auf die betreffende Periode hinweisende Einzel- gestalt, in den beiden oblongen Eckfeldern durch die Gruppe einer weiblichen und einer ibr zugesellten Knabenfigltr versinnlieht werden. An diese acht Darstellungen, von denen die vier ersteren von Ewald, die vier letzteren von Ge sellscha p componirt sind, schließt sich in dem anstoßenden Eckfeld der westlichen Front ein ebenfalls von Gesellächap her- rührendes Bild der altgriechischen Kunst, eine in edler Haltung dasitzende Frauengestalt in weißer Gewandung, neben der ein Knabe die Bronzestatue des olympischen Zeus emporhebt. Auf der anderen Seite der Vifestfacade entspricht diesem Mosaik eine Wieder- holung der die chinesisch-japanische Kunst verkörpernden Gruppe, während in den beiden Eckfeldern der Ostfront die griechische und die Renaissancekunst noch einmal wieder- kehren. in den je sieben mittleren Pfeilern der beiden Seitenfaeaden aber an die Stelle der Mosaiken farbig glasirte Thonreliefs treten. Ihren besonderen Schmuck hat schließlich die bereits erwähnte Portalanlage der Hauptfrnnt erhalten. Auf den Treppenwangen sind hier die nach den Modellen von SuBmann-Hellborn in Sandstein gearbeiteten sitzenden Colossalstatuen Holbeinä und Peter Vischer's aufgestellt. Von Sußmann-Hellborn ist ferner der untere Schaft der beiden Säulen der Vorhalle mit einem Relief von Kinderfiguren verziert , die, zwischen Kaude- labern mit Fnzchtgehangen einherscbwebend, auf Studium und Uebung des Kunsthand- tverlts hindeuten. Zwei ähnliche Säulen mit reich ornamentirtem _Fuß gliedern das uber dem Portal aufragende, von vorspringenden Pilastern eingefasste stattliche Mittelfenster des zweiten Stocltwerlts. Sein breites, den F ries unterhalb des obersten Geschosses durch- schneidendes Giebelfeld zeigt ein von Simmering herrübrendes Sandsteinrelief mit den zu beiden Seiten einer colosaalen Athenabüste gelagerten Figuren des erfindenden und ausfuhrendm Künstlers. Aus der Vorhalle gelangt man durch eine von Ed. Puls in Eisen geschmiedete Flugelthür, die von zwei Säulen aus gelbgeadertem Marmor und der von ihnen getra- genen Sandstein-Verdachung umrahmt wird, in das dnstweilen noch in der Vollendung begriffene und deshalb unzugängliche Innere des Gebäudes. Erst in einigen Wochen wird von den Leistungen der verschiedenen kunstgewerblichen Techniken, von den deeorativen Malereien von Schaller und Maurer, und von den majolikaartig bemalten Relief- Compositiorxen von Geyer und Hundrieser m berichten sein, die miteinander wett- eifern, um dem Hause, das die Schöpfungen alten und neuen Kunsthxndwerks in sich bergen soll, den ihm gebührenden Schmuck zu verleihen. summa-q au k. k. mm". Hrnnumn. Blchdrllcllrel von cux Gvmß": Bqlm h W11.