digen Rahmen mit Bildern in denselben, durch symbolische und mytho- logische Details, durch Draperien u. dgl. Die Trophäenarabeske ist ihrer Natur und ihrem Namen nach darauf angewiesen, aus Waden und Rüstungsgegenständen eine solche Anordnung zu treEen, dass damit eine Fläche angenehm belebt und ausgestattet wird. Sie unterscheidet sich von den anderen Arabeskenarten auch dadurch, dass ihr mehr ein beabsichtigter Zusammenhang zu dem Zwecke und der Bestimmung des mit ihr decorirten Gebäudes zukommt. Wo sie selb- ständig, also nicht mit der Pllanzenarabeske verbunden auftritt, wird sie entweder in der Weise angeordnet, dass ein Holzstamm als Träger des ganzen Trophäenapparates dient, an welchem die verschiedenen Waffen und Rüstungsstücke in Abtheilungen und Unterbrechungen angebracht sind; oder ein oben durch einen Ring gezogenes und aufgehängtes Band verbindet in Zwischenräumen solche Trophäenstücke zu einem Bündel und Hattert unten in seinen Ausläufern frei. Eine reiche Menge solcher Com- Positionen ist uns u. A. von Lafreri erhalten. In die Classe dieser Trophäenarabesken sind auch die Decorationen zu rechnen, welche sich nur aus kirchlichen Emblemen, wie z. B. an den Fenstern der Certosa in Pavia, zusammensetzen. Hier sind geflügelte Engelsköpfe, Kannen, Bücher, Kelche mit Patenen, Weihwassergefäße, Priesterkleider, Fackeln, Leuchter, Kissen etc. in abwechselnden Zwischen- räumen an einem hängenden Bande befestigt und mit Schleifen daran gebunden. - Hieher sind weiter alle jene Flillungsornamente zu rechnen, welche sich aus anderweitigen Emblemen, aus Werkzeugen und Geräthen zusammensetzen, welche todtes Wild und Geflügel zeigen und zur sym- bolischen Bezeichnung von Begriffen dienen, die an sich der plastischen Darstellung unzugänglich sind. Die Groteskenarabeske ist eine wunderbare Schöpfung der Renaissance und in ihrer maßvollen Anwendung der reinen Pfianzenarabeske auf's In- nigste in Bezug auf Schönheit verwandt. Schon irn classischen Alterthum kam diese Decorationsweise zur Geltung und die sagenlustige Zeit ver- fehlte nicht, diese Kunstbildung mit märchenhaftem Zauber zu umgeben. Das Heer Alexanders des Großen, so wird erzählt, kam auf seinem Zug nach Indien einst in einen wunderbaren Wald, dessen Bäume ihre Aeste zu Boden senkten, die in demselben festwurzelnd wieder zu Bäumen wurden. Als die Soldaten sich durch diesen Wald einen Weg bahnten, kamen sie auf eine Lichtung, auf eine Wiese, von woher ihnen ein wun- derbarer Gesang entgegentönte. Auf dieser Wiese wuchsen ganz seltene Blumen, aus deren Blumenkelchen mit Aufgang der Sonne Mädchenköpfe sich erschlossen. Diese Blumen-Mädchen scherzten und sangen, so lange die Sonne am Himmel stand, sobald aber die Dämmerung einbrach, wurden sie müde und schläfrig und mit dem Untergang der Sonne starben sie ab.