Mitlhailunuen das k. k. HesIßrreInh. Museums KUNST UND INDUSTRIE. (Monatschrift für Kunst und KunstgewerbeÄ Am l. eines ieden Monats erscheint eine Nummer. i Abonnementspreis per Jahr ü. 4.- Redacteur Edulrd Ohmolnrz. Expedixion von C. Geruld": Sohn. Man abonnirx im Museum, bei Gerold 81 Cump., durch die Ponunstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen. Nr; 183, I.}DE;JL-IVIMIVBEEIQ lßilio. r XV, Jahrg, Inhalt: Wiener Dombau-Verein. Von R. v. E. - Die Fabricalion von Heiligcnbildurn in Russland. Von Dr. Carl Czch. (Schluss) - Die permanente Salzburgcr Industrie-Ausstellung. Von R. v. E. - Die österreichischen Künnlur im Ausllndc. Von R. v. E. - Zur Hebung der Klrllbader Sprudelslcin-lndustrie. 7 Eduard Ritter v. Hans 1-. - Lileralurbericht. - Kleinere Miltheilungen. Wiener Dombau-Verein. Am 17. November fand im Saale des Architektenvereines die co n- stituirende Versammlung des Wiener Dombau-Vereines statt. Die Gründung des Dombau-Vereines ist somit eine vollendete Thatsache, da auch die Statutendesselben von der Regierung bereits genehmigt wurden. Man braucht kein Prophet zu sein, um dem Vereine eine erfolgreiche Wirksamkeit zu prophezeien, wenn dervAusschuss jene Rührigkeit und Thatkraft entwickelt, die insbesonders in der ersten Zeit nöthig sein wird. Jedem Oesterreicher, jedem Wiener speciell ist der Stephansdom an's Herz gewachsen. Der Stephansdom ist mit dem Reiche, das von der Welt Oesterreich, officiell östern-ungarische_M0narchie genannt wird, mit der Dynastie, welche Oesterreich beherrscht, so innig verbunden, dass jeder Oesterreicher in demselben und seinem vom Reichsadler bekrönlen Thurme, das architektonische Symbol der Einheit und der Macht des Reiches und der Dynastie erblickü). Heute, wo die Reichsmittel es nicht ') Ein geistvoller Wiener Kunstschriflsteller, Dr. Hans Graslwerger, hat in einem Feuilleton der "Pressen mit vollem Rethte die geschichtliche Bed eutung des Ste- phansdo mes herausgehoben. -ln unserem Dome feierte 1278 Rudolph von Habsburg seinen Sieg über Ottocar von Bühmen, mit welchem Sieg das Slaventhum für immer vonWiens Mauern zurückgeschlagen worden ist, denn esgibt weltgeschichtliche Entscheidungen, die so kräftigynd nachhaltig ausfallen. dass sie nicht wiederholt zu werden brauchen. Bei St. Stephan wurde m96 der erste Wiener Schulmeister installirt. Vom Stephsnsthurm herab hörte _Mathias Corvinus 1490 seine letzte Stunde schlagen, er, der Wien zum S_itz oder Schemel eines getrlumten Großmügynrenreiches hatte makzhen wollen. Im Schatten Vlll. an. 1880. x3