spricht der von dem Wiener Hapdelstand als Featgeschenk bestimmte Prunkschrank zu werden, für welchen Regierungsrath Prof. Storck die Entwürfe und die Leitung der Ausführung übernommen hat. Nach der Zeichnung zu schließen, hat die moderne Mobele industrie kaum etwas geliefert, was diesem Schranke bezüglich Reichthum und Kunst- fertigkeit der Ausführung an die Seite gestellt werden könnte Es soll damit ein glän- zendes Beispiel von der Leistungsfähigkeit der Wiener Industrie geliefert werden, und sind auch deren tnchtigste Vertreter, wie Holtischler Michel. die Bildhauer Klotz, Schiudler, Weyer, der Ciseleur Stefan Schwartz zur Mitwirkung herangezogen. Wir ge- denken das Kunstwerk erst nach dessen Vollendung eingehend zu würdigen, lenken aber bereits jetzt die Aufmerksamkeit auf die ganz neu in Anwendung gebrachte lntarsia mit relietirtem farbigen Holze, durch welche Regierun srath Storck die Holzornaitientik um ein höchst wirkungsvolles und dabei außerordentlic vornehmes Motiv bereichert hat. - Auch die künstlerische Ausstattung der Adresse der Stadt Wien wird an der Kunst- gewerbeschule besorgt, da Professor Donadini mit derselben beauftragt wurde. (Auszeichnung) Die Herren Franz l-latzinger und Cäsar Costamagna, Zeichner der Firma Philipp Haas (St Söhne, haben von der Academie nationale in Paris in-deren letzter Jahresversarnmluug die Medaille lll. Classe uhalten, Die Wahlrechts-Ausstellung des Wiener Fraaen-Erwurbveretneu wurde Sonntag den 21. November im Vereinshause, VI. Bezirk, Rahlgasse Nr. 4, erMfner. Sie umtasste Arbeiten der Nhhstuben, des Lehrcurses für Spitzenarbeiten, der Maschin- strickerei-Schule, Ausführungen des Ateliers für Musterzeichnen (Entwürfe zu allen Zweigen der Frauenarbeit) so wie angefangene Arbeiten, Stickereien. Spitzen u. s. w. Die Aus- stellung, welche ein übersichtliches Bild der Leistungen der Schulen und des Ateliers bot, ist Sonntag den 28. November geschlossen worden. (Die Medaillen der Ntederosterreiehtsohan Gewerbeausstellung.) Die Avers- seite der goldenen Medaille, von dem k. k. Katnmermedailleur Herrn J. Tautenhayn gravirt. zeigt drei Figuren. Die mittlere derselben stellt die Gloria auf einem Throne simpnd dar, wie sie der lndustrie den Siegeskranz übetreidtt. zur Linken der Gloria steht der Gewerbeverein, personificirt durch einen das Banner des Vereines haltenden Jüngling in antikem Gewande. Die Medaille ist aus Silber, schwer vergoldet und wiegt 73 Dekugramm. Die Gravirung auf der silbernen Medaille (Avers) rührt von der Hand des k. k. Münzgraveurs Herrn Anton Scharff her. Sie zeigt nur eine Figur: die indu- strie, in der einen Hand schwingt sie den Ruhmeskranz, in der anderen halt sie das Banner des Gewerbevereines. Die silberne Medaille ist imitt gehalten: Sie hat es} Gewicht und den Werth von circa acht Silbergulden. Die bronzene Medaille, gravirt von Herrn Friedrich Leisek, zeigt auf der Aversseite die Figuren der Ruhmesgottin und der ln- dustrie. Dieselbe ist gleich ewichtig mit der silbernen. Die Gravirttng der Reversseiten erfolgte für alle drei Medai lengattungen durch Herrn Schwerdttier. Die Reversseiten enthalten insgesammt ein rechteckiges Feld für den Namen des Prlmiirten. (Toclmologlschea Gewerbemusiaum.) Aus dem uns vorliegenden ersten Jahresberichte dieses lnstitutee, welches am 26. October 187g erotfnet wurde, er- sehen wir mit Vergnügen, dass noch im Laufe dieses Jahres zu der bestehenden Section für Holzindustrie die ll. Section (Versuchsanstalt für Färberei, Bleicherei, Druckerei und Appretur) errichtet werden wird. - Der Bericht umfasst a7 Seiten und enthält fol- gende Capitel: Geschichtliches, Leitung des Museums 'und Wirksamkeit der l. Section (Lehrthlttigkeit, Fachzeitschrift, Herausgabe von Lehrmitteln, Sammlungen, Fachgut- achfen etc.), Finanzzölle, Stand des Unternehmens, Statut. Das Museum zahlt gegenwärtig 20 Stifter, 4a Gründer, 9a Mitglieder, zu Theil- nehmer und verfügte mit Ende September nach Bestreituug der Adaptirungskosten und des ganzen Aufwandes seit der Qründung über ein Baaraaldo von fl. 1849654. (Natur- und kunsthistiodsahe Ausstellung in Krems.) Zutn Besten der frei- xtilligen Feuerwehr und der Kintlerbetvahr-Anstalt wurde in Krems von einem zu diesem Zwecke gebildeten Comiti eine natur- und kunsthistorische Ausstellung veranstaltet, welche vom 14. November bis t. December geöifnet sein wird. Es ist wohl begreiflich, dass in einer so alten Stadt wie Krems, woeinzelne Familien bereits durch lahrhunderte ihren ' Wohnsitz haben. eine reiche Auswahl alterthümlicher Bilder, Waden und sonstiger Gegen- stände zu finden ist. Allein nicht nur von der Bürgerschaft, sondern auch aus dedbee nagbbprten Schl ssern und Klostern wanderte vieles Sehpnswerthe und Merkwürdige in die Ausstellu sti-tallen, ebenso stellten die Kremser Schulen ihre Sammlungen bereit- willigst zur erfugung, so zwar, dass diese Ausstellung, ein Unicuin in ihrer Art, nicht nur den Klinik und Aslterthumsfreund, sondern auch den Naturhistoriker zufriedenstellen