vorbehaltslose, Sicherheit mehr in einer willkürlichen Aulfassung als auf gewissen festen wissenschaftlichen Principien fusse: mit einerni Worte, dass die vor Allem erwünschte Kenntniss der technologischen Kriterien gleich Null SAH). Die Erforschung der technologischen Merkmale wird noch für lange Zeit hinaus eine nicht allzuleichte Aufgabe bleiben; zumal dieselbe auch noch auf andere Erzeugnisse der orientalischen Kunst und Industrie sich zu erstrecken hat. Wir werden demnach vorläufig die Würdigung der inneren Kennzeichen als eine materia disputationis Vertretern kunstwissen- schriftlicher Phrasen überlassen müssen und uns bemühen auf dem Boden der methodischen Forschung mit Hilfe der äusseren Kritik nach gewis- senhafter Datirung die abgängigen Fundamente der inneren Kritik zu reconstruiren. Für das ganze Gebiet des Isläm's und fast für alle Arten von Gegenständen, welche die märchenhafte Productivität des Morgenlandes den Bedürfnissen des socialen Lebens bescheert hat, ist eine Thatsache für die Lösung unserer Aufgabe von ungeahnter Wichtigkeit; die unglaub- ].iche Blüthe in der arabischen Schriftentwicklung. An der Wiege des Isläm's angenommen, ward die arabische Schrift mit demselben grossgezogen; denn ursprünglich nur für die arabische Sprache geschaffen, drängte sich die Schrift in Folge der historischen Entwicklung ihres Volkes zugleich als Vermittlerin der Ausdrucksweise zweier fremder Völkerstämme: der Perser und Türken, auf. All' den umgestaltenden Einflüssen, welche die wechselnde Machtentfaltung dieser nichtarabischen Elemente im politischen Leben verursachte, unterlag auch die ursprüngliche arabische Schrift. In den verschiedensten" Phasen ihres Veränderungsprocesses prägt sich die Charakteristik der Zeit und des Urhebers aus. Aber das Band des Isläm's, welches trotz der Nationali- tätsunterschiede alle Völkerstämme gleich fest urnschliesst, fand noch immer seine Versinnlichung in der Schrift, die in unterscheidender Form der Individualität des Einzelnen angepasst, doch den gleichen Ursprung nie verleugnet und bei jedem Muslim - sei er Araber, Perser oder Türke - in ihrer ältesten Form als Vermittlerin der Offenbarung eine gleiche Verehrung geniesst. Dies Princip der Dreieinigkeit in der arabi- schen Schrift, welches auf solche Weise zur Geltung kam, begründet sich aber mehr in der bezwingenden Macht des lsläm's, als in dem Talente des Erfinders einer Universalschrift für drei in Geist, Forma und Laut- bildung so heterogene Sprachen. Schon im Il. Jahrhundert der Hidschra (z S. Jahrh. n. Chr.) sehen wir auf Grund der nun vollzogenen Ausbreitung der ursprünglichen ara- ') Das hier Gesagte bezieht sich nicht nur auf die von A. Hinz besorgte Ver- öffentlichung der erwähnten Danziger Gewänder, sondern auch auf die in den Museen von Wien, London und Nürnberg bewahrten ähnlichen Gewebeüberreste, deren wkettungx und Publication wir dem hochverdienten Canonicus Dr. Bock verdanken.