307 sens litteral et independamment aussi de 1a forme des lettres, se prete a des interpretaeions talismaniques. Originairement c'est a cause de ce sens purement mystique que les ecritures ont ete employees dans la decoration monumentalen 1'). Jedes Wort ein Irrthum! Untersuchen wir nun das Wesen der arabischen Schrift-Ornamentik. Zur Charakterisirung desselben hat man zwei streng getrennte, verschie- denen Zeitepochen angehörende, Gruppen zu bemerken: z. die Ornamentik in der Schrift, 2. die Ornamentik aus der Schrift. Was die erstere anbelangt, so lernen wir in ihrem genetischen Verfolg die Entstehung der Schrift-Ornamentik aus den sogenannten Füllungszeichen kennen. Als nämlich im IV. Jahrhundert d. H. (-- 10. Jahrh. n. Chr.) das Lapidare unter degenerirenden Einflüssen durch Bildung von neuen Höhenbuchstaben in Folge schriftwidriger Ver- längerung der mittleren Zeichen die bei deren Aufeinanderfolge entstan- denen Lücken oder leeren Räume auszufüllen begann, um dem inschrift- lichen Bilde ein gleichmässigeres Aussehen zu verleihen, kamen zu gleichem Zwecke auch die von dem Schriftkörper unabhängigen Füllungs- zeichen, nämlich Sterne, Ringelchen, Blumen, Blätter oder geometrische Figuren, immer häufiger in Gebrauch. l-liernit war der Anstoss zur bal- digen Verschmelzung dieser Ornamente mit beiden Arten von Höhen- buchstaben gegeben; schon zu Beginn des V. Jahrh. d. H. (2 n Jahrh. n. Chr.) Enden wir sie in dem Schriftkörper zu voller Blüthe aufge- gangen. Ein Beispiel wird dies Jedem verständlich machen. Ich wähle mit Figur r ein durch regelmässig verschlungene Linien gebildetes Ornament, dessen Wanderung über das Gebiet der Goldenen Horde, Persien, Syrien, Aegypten bis nach Spanien hin, von mir bereits an einem anderen Orte besprochen wurde. Zur Erklärung seines Aufgehens in die Schrift nehmen wir den Doppelbuchstaben Läm-Alef in einer Form des V. Jahrh. d. H. (Figur z). Man merkt bei Betrach- X tung beider, sowohl des Ornaments als des Buchstaben, eine aus ihrer Construction entspringende Neigung zur gegenseitigen Verschmelzung, die wir auch thatsächlich in Figur 3 an Schrift- denkmälern finden m). Und so ergibt sich aus dem hier greifbar dargestellten Veränderungsprocess zugleich auch die Thatsache, ä dass dadurch den ornamental umgestalteten Buchstaben die alpha- betische Geltung keineswegs entzogen wird. ' l. c. p. 2 . 2) So z. B. der von mir entzifferten berüchtigten Inschrift von Radekin aus dem Jahre 4,1l d. H. (-_- iozo n. Chr.), deren Publication im Bulletin de FAcadernie Imperiale de sciences de St-Petersbourg soeben vorbereitet wird. Auch die Inschrift einer glasirten Thonüiesse in Bagdad vom J. 584 d.' H. (:. X188 n. Chr.) bei Niebuhr, Reisebeschr. ll, p. 300, Taf. XLlll, E, weist dieselbe Schrift-Ornamentik auf.