3n9i lautet: wEs ist kein Gott ausser Allah, Muhamrned ist der Gesandte Allahs, der ihn segnen mögen! Gar bald erlag jedoch diese Art der Schrift-Ornamentik einer voll- ständigen Trübung unter dem verfinsternden Schatten des osmanischen Halbmondes; denn wie überhaupt die Schrift in der älteren türkischen Architektur- und Kunstperiode zumeist schon auf einer Aufrollung von Blättern als Decoration von inneren Feldern grosser Nischen u. s. w. verwendet, auch gegen die Schriftgesetze verstösst, zeigt der beliebte Fortgebrauch der Füllungs-Ornarnente aus der Quadratschrift geradezu eine sinn- und geistlose Nachälfung vererbter Muster 9"). Dieselbe wird nur noch übertroffen in den Dutzendarbeiten der heutigen orientalischen Kunstindustrie (sit venia verbo), von denen die vielfachen, über Europa zerstreuten Exemplare nur mehr den Enthusiasmus unserer Kunstsammler zu erregen vermögen. Ich eile zum Schlusse. Wohl hat sich an der Schrift-Ornamentik überhaupt noch eine Wandlung vollzogen, indem von ihr auch der letzte Rest der graphischen Bedeutung abgestreift wurde; dies geschah indess erst unter occidentali schem Einflusse, insbesondere zur Zeit derIKreuz- ziige, als die gegenseitige Berührung morgen- und abendländischer Cultur den Erzeugnissen der Levante die Wege selbst bis in den Norden Europaß eröffnete. Inwieferne nun die daraus entsprungene christliche lmitation sarazenischer Kunst- und lndustrieobjecte auf die Entwicklung einer ganz eigenthlimlichen Ornamentik aus der Schrift von Einfluss war, zu zeigen, liegt diesmal ausserhalb meiner Aufgabe. Ich begnüge mich, mit den vor- stehenden flüchtigen Andeutungen vorläufig nur auf einige Merkmale hingewiesen zu haben, die künftig bei der wissenschaftlichen Prüfung sarazenischer Denkmäler nicht mehr ungestraft zurückgewiesen werden dürfen; gestatten es aber die Umstände, so will ich gelegentlich auch noch Merkmale anderer Art einer weiteren Besprechung unterziehen. ") Die berühmte, von Iliis Ali im Jahre 827 d. H. (z 14:4 n. Chr.) vollendete Jeschil-Moschee zu Bnusa zeigt an den Fenstergiebeln in ihren Füllungs-Omamenmen aus der Quadrarschrift, bei unglaublichster Verbannung derselben, doch wenigstens noch oor- recten Text: die recht- und rückläufigen Zuge bieten den persischen Wunsch mubirek bäd (Glück zu!). An den Glasfenstern der SuleimnnibMoschee in Conuaminvpel jedoch Enden wir nur mehr eine läppieche Imitation der Quadmuchrih.