4-10 resp. 24 Schülern, und eine nicht unbedeutende Verminderung der Hospi- tanteri. -- Acht absolvirte Schüler erhielten Lehrerstellen, zwei wurden für die Versuchsanstalt für Email und Keramik designirt, andere traten in industrielle Etablissements etc. ein. Während der Aufnahmstage der Schüler für das Schuljahr 1875176 findet die Ausstellung der Schülerarbeiten im Saale X des Museums statt. -_ Die Einschreibungen für das Schuljahr i875[76 werden am i. Oc- tober d. J. beginnen. (Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im August von 10.277, die Bibliothek von 659 Personen besucht. (Neu ausgestellt.) Steingutkrug und Frauen-Kopfschmuck aus Eger, Geschenk des Herrn Bürgermeisters Tachezy in Eger; - Adressdecke in ßoulesArbeit aus dem Atelier Kleyhonz; - geschnitztes Rococo-Altarchen, i8. Jahrh., Eigenthum des Herrn J. Morak; - Christuskopf, in Gyps modellirt vom Bildhauer Fuss; - altes Siegel von Polen, Eigenthum des Herrn Joh. Reitzner in Kaschau; - Baluster aus den Marmor- werken der österr. Bergbahngesellschaft zu Oberalm in Salzburg, ausgestellt von Herrn Fritz Zeller. . (Allgemeine Zeiohensohnle in Brünn.) Im Laufe des Sommer-Semesters war die Schule sehr gut besucht: die Abtheilung für Männer von 59 Schülern, jene für Frauen von 57 Schülerinnen; erstere leitete Herr Prof. Laizncr, letztere Herr Prof. Roller. Der Unterricht wurde in 18, resp. i5 Stunden wöchentlich ertheilt. („Der Landsohadenbunds") Dieses prachtvolle Gebilde der Goldschmiedekunst aus der Zeit der deutschen Renaissance wird bekanntlich im Landhause zu Graz auf- bewahrt, das galvanoplastische Atelier des Oesterr. Museums hat schon vor Jahren dayon eine Copie angefertigt, die sich in dem Saale der Goldschmiedearbeiten ausgestellt findet. Der hohe Pocal gehört zum Schatze des Herzogthurns Steiermark. Der seltsame Name hat von jeher zu Untersuchungen über seinen Ursprung und seine Bedeutung an- geregt, ist aber bisher noch nicht genügend erklärt. Die Einen sind der Meinung, dass ein in steirischen Urkunden vor Alters häufig vorkommender Ausdruck mit der Benennung des Prachtbecliers in Zusammenhang stehe, indem nämlich an solcher Stelle die Phrase erscheint, dass das in dem Documente berührte Geschäft, Versprechen u. dgl. "bei Ver- bindung des allgemeinen Landschadenbundes in Steyera geschehe, oder kürzer: i-bei dem Landschadenbund in Steyer." Derartige Urkunden seien meist vom Landtag, den Standen oder dem Landesfürsten gefertigt, auch sei dann zur Bekräftigung ein Pocal Weines dazu geleert worden. Aber diese Ansicht ist von competenter Seite in's Fabelreich verwiesen werden. Das osterr. Wappen auf dem Schilde der den Deckel krönenden Figur bezeichnet es als Gabe eines heimischen Fürsten, nach den Formen des Gefasses zu urtheilen aus der zweiten Halfte des i6. Jahrhunderts. (Polnische Gürtel.) Die Besucher der Wiener Weltausstellung werden sich noch der prächtigen seidenen, gold- und silberdurchwirkten Gürtel oder Scharpen in der Ex- position des amateurs erinnern. Ueber diesen Bestandtheil der polnischen Nationaltracht erhalten wir durch die Güte des Herrn Gabriel Szczeciiiski, Secretär des Gewerbe? Museums in Lemberg, folgende Daten: Armenier haben früher aus Persien dergleichen Gürtel sowie golddurchwirkte Stoffe (Makaty) zu Bettdecken und Wandverkleidungeri nach Polen gebracht und der Sryl dieser Gewebe ist augenscheinlich auch für die einheia mische Fabrication massgebend geworden. Fabriken bestanden in Sluck in der Nowgoroder Woiwodschaft (jetzt Gouvernemeni Minsk), - um das Jahr i75o vom Fürsten Hieronymus Radziwill gegründet und nach etwa einem halben Jahrhundert eingegangen, lieferte diese Fabrik jährlich an zoo Stück solcher Gürtel, welche im Lande am meisten gesucht wurden; ferner in Kohylki bei Warschau, in Nieswierz, Grodno, Drzewica und Lemberg. Die Slucker Erzeugnisse sind gewöhnlich mit der Bezeichnung Fdctum est Sluciae oder Me feci"! Slucia in lateinischen Lettern oder mit Wiriab sluekii (ruthenisch, -_- Erzeugniss von Siuck) in cyrillischen Lettern versehen. Dergleichen Gürtel sind so gewirkt oder ge- stickt, dass sie beiderseitig getragen werden können. (Nachbildungen in Gy-ps.) Rom, im Mai. Die preussische Regierung lasst so- wohl hier als in Florenz, Venedig und anderen Städten Vorbereitungen zur Ausführung eines bedeutungsvollen und grossanigen Unternehmens treffen. Sie, oder genauer gesagt die oberste Verwaltung des Berliner Nationalmuseums, beabsichtigt alle wichtigen Denkmal: der Sculptur in Italien, selbst die grössten nicht ausgeschlossen, in Gyps abformen zu lassen und mit diesen Nachbildungen ihre Sammlungen zu vervollständigen. Reiche Geldmittel