n 430 du die sonst dazu verwendeten Räume durch die Ausstellung der kunst- gewerblichen Fachschulen occupirt waren. Die Maxime, diese Ausstel- lungen in die Aufnahmszeit zu verlegen, hat sich sehr bewährt, nicht blos deswegen, weil dadurch den neu_ eintretenden Schülern und den Eltern oder Vormündern Gelegenheit gegeben wird, einen Maßstab an die Leistungen der älteren Schüler sowohl als an die Vorbedingungen zum Eintritt in die Schulen zu erhalten, sondern auch dadurch, dass der Aufsichtsrath Veranlassung haben kann, sich von den Leistungen der Schule und der Methode, in der gelehrt wird, zu überzeugen. Alle Diejenigen, welche die Schulausstellung angesehen, haben einen in hohem Grade befriedigenden Eindruck empfangen. Man sieht es aus der ganzen einheitlichen Leistung der Schule, dass die Lehrer nach einem wohlüberlegten Plane vorgehen, und dass unter ihnen jene Harmonie in den Grundanschauungen des Unterrichtes vorhanden ist, welche den Erfolg einer solchen Schule verbürgt. Mit besonderem Interesse verfolgte man die Compositions-Aufgaben der einzelnen Fachschulen, die Aufnahmen des Schlosses Velthurns und einzelne Versuche zu selbständigen Arbeiten. Ausgestellt waren die Arbeiten der Schulen der Professoren Storck, Laufberger, König, Sturm, Hauser, des Docenten Beyer und der von Prof. Rieser und Assistent Tapper geleiteten Vorbereitungs- schule. Leider war Prof. Val. Teirich durch Krankheit verhindert, sich persönlich an dieser Ausstellung zu betheiligen. Auch in diesem Winter wird seine Schule durch einen Assistenten, Herrn Hörwarter, vertreten. Nichts spricht deutlicher für die Erfolge der Schule, als der Um- stand, dass die Aufnahme der Schüler in wenigen Tagen geschlossen wurde und eine weitere Aufnahme neuer Schüler in allen Abtheilungen der Schule ganz unmöglich ist. Glücklicher Weise ist durch den Neubau der Schule in der nächsten Zeit für eine grössere Ausdehnung der Schul- localitäten hinlänglich Sorge getragen '). Se. kais. Hoheit der Erzherzog Rainer, Protector des Museums, der König von Sachsen, der Handelsminister Dr. v. Chlumecky, die Curatoren Graf E. Zichy, Lobmeyr, der Abgeordnete Prof. Suess, der Präsident des Gewerbevereins v. Zirnmermann- Göllheim und eine Reihe von hervorragenden Freunden der Schule beehrten die Schul- ausstellung mit ihrem Besuche. ') ln dem verflossenen Monate wurde von dem Vertreter des k. k. Ministeriums des Innern, respective des Stadterweiterungsfonds an die Vertreter der Ministerien für Cultus uid Unterricht und der Finanzen der Stadlerweiterungsgrund zwischen dern k. k. Museum und der Grenze der am 27. Marz 1874 für die Kunstgewerbeschule übergebenen Bauarea zu Zwecken der Kunstgewerbeschule übergeben. Diese Uehergabe erfolgte unter der ausdrücklichen Bedingung, dass, falls die Bestimmung der Kunstgewerbeschule jernnls geändert werden sollte, der ganze zwischen den zwei Gebäuden gelegene Raum als Su-assengrund an die Stadtgemeinde Wien zu übergeben ist.