44, Kreisen, die bei hoffentlich bald besserem Geschäftsgange zur Mitwirkung an kunstgewerblichen Aufgaben berufen sind. - Es wäre im Interesse der Sache wünschenswerth, dass sämmtliche Concurrenzarbeiten öffentlich ausgestellt würden. (Bildhauer-Ateliers) Se. Majestät der Kaiser hat gestattet, dass die sogenannten Pavillons des Amateurs auf dem Weltausstellungsplatze zu Bildhauer-Ateliers für den Zeitraum von zehn Jahren verwendet werden. Gegenwärtig wird vorläufig der nördliche Pavillon zu diesem Behufe adap- tirt werden und es werden daselbst für sechs Bildhauer geräumige Ateliers eingerichtet auf Kosten des Unterrichtsministeriums, dem die Administration dieser Pavillons untersteht. Die Adaptirung wird von dem Architekten Herrn, Gugitz mit mög- lichster Beschleunigung durchgeführt, so dass Aussicht vorhanden ist, diese Ateliers vielleicht noch in dem Spätherbste den betreffenden Bildhauern zur Verfügung stellen zu können. Da es bekannt ist, wie sehr gerade Bildhauer unter dem Mangel von passenden Ateliers leiden, so ist wohl zu begreifen, dass diese Massregel die betreHenden Künstler sehr angenehm berührt. Dazu kommt, dass von Seite des Ministeriums nur der Gesichtspunkt fest- gehalten wird, dass durch den Miethzins die Kosten der Adaptirung und Erhaltung gedeckt werden, daher dieser ein sehr niedriger ist. ln erster Linie wurden jene Bildhauer berücksichtigt, welche sich deshalban das Unterrichtsministerium gewendet haben. Seiner Zeit wurde diese Petition auch von der Akademie der bildenden Künste und der Wiener Künstler- genossenschaft befürwortet. Die Bildhauer Wagner , Silbernagel, Costenoble, Bähr, Schmidgruber u.A. werden die Ateliers beziehen. Diese Ateliers haben eine gemeinsame Vorhalle, welche zur Aufstellung von Modellen u. s. w. benützt werden kann. (Maler- und Bildhauer-Ateliers in der k. k. Akademie.) So lange die Be- dürfnisse der Schulen an der k. k. Akademie der bildenden Künste die Räume des neuen Gebäudes nicht vollständig in Anspruch nehmen, steht in demselben eine Anzahl von Maler- und Bildhauer-Ateliers zur Verfügung, welche, entsprechend dem io des Statuts für die k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien, unter den nachfolgenden Moda- litäten vergeben werden: i. Ein Theil dieser Ateliers wird an solche Künstler , welche mit einem öffentlichen Auftrage betraut sind, dessen Ausführung einen grosseren Arbeits- raum beansprucht, oder an solche schon selbstständig arbeitende Schüler der Special- schulen für Historienmalerei und höhere Bildhauerei, welche ein grösseres Werk ausführen, vergeben, und zwar für eine von Fall zu Fall im vorhinein zu bestimmende Zeit. 2. Die anderen Ateliers werden an solche hervorragende Künstler vergeben, deren künstlerische Thätigkeit in Wien durch die Ueberlnssung eines solchen Ateliers ermöglicht wird oder deren specielles Fach ihre Thatigkeit an der Akademie besonders wünschenswerth macht. 3. Die Ateliers werden auf Vorschlag des Professoren-Collegiums oder nach Einholung des Gutachtens desselben vom Minister für Cultus und Unterricht vergeben. Die Ent- ziehung eines Ateliers steht dem Minister in besonderen Fallen auch vor Ablauf der vor- erwähnten Zeit frei. 4. Die Sammlungen der Akademie stehen den jeweiligen Besitzern dieser Ateliers unter den durch die betreffenden Reglements festgesetzten Bedingungen zu Gebote. Für die Benutzung der Ateliers ist ein massiges, vom Ministerium zu bestim- niendes Entgelt zu entrichten. Die Ateliers werden auf Kosten der Akademie geheizt und beleuchtet; für die Moblirung und Einrichtung, sowie für die Bedienung in denselben zu sorgen ist Sache der jeweiligen Besitzer. Die Hausordnung der Akademie gilt auch für diese Ateliers. (Die Baugawerksehule.) Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat nach dem Abgange des Herrn Direetors Martens die Leitung der ersten österreichischen Baugewerkschule in Wien den beiden Architekten Johann Gradt und Richard Jordan übertragen. Die Anstalt, welche vorn Reiche, vom Lande Nieder-Oesterreich und von der Commune Wien subventionirt wird, nimmt einen grossen Aufschwung. Die Schülerzahl ist im stetigen Anwachsen begriffen und betrügt zur Zeit mehr als 500, darunter 50 pCt. Wiener oder Angehörige der Vororte Wiens.