._'l__ r hinwegeilend, weil da nicht der Zahn der Zeit, wohl aber der Fanatismus der Spanier von den Denkmälern so viel wie gar nichts verschont hat, verweilte der Vortragende bei der Schilderung von Grannda, wohin sich schliesslich auf immer kleiner werdendem Raume die ganze Blüthe des arabischen Lebens mit all' seiner Feinheit, Bildung und Pracht zu! snmmengedrangt hatte, und führte seine Zuhörer durch die nach bestehenden Räume der Alhambra, die uns wie die Reste eines zerbrochenen Geschmeides die frühere, kaum zu beschreibende Herrlichkeit nur ahnen lassen. Aber hier im Westen des Mittelmeeres war eben das Schicksal der arabischen Kunst bereits erfüllt: rasch gewachsen, war sie eben so schnell dnhingeschwunden. glücklicher Weise um sich im Osten, in Indien, bald zu neuem Glanze zu erheben. Orientalisches luuun. Graf Edmund Zichy sprach sich über die Zwecke des Orientalischen Museums in einem am to. November abgehaltenen Vortrage in folgender Weise aus: Der zweite Punkt unseres Programmes lautet: i-Unterhaltung eines steten Verkehres mit commerciellen Instituten und Vereinen so wie mit den von der Gesellschaft bestellten Correspondenten zum Zwecke der Ertheilung von Aufschlhssen an Kaufleute und Indu- striellen - Ich halte dies für eine der wichtigsten Aufgaben des Orieatalischen Museums und die Vermittlung, die es so in der uneigennützigsten Weise übernimmt, für eines seiner grossten Verdienste. Wünschte ehedem ein Industrieller eines Fabriltsbezirkes über das eine oder andere Rohmaterial und dessen Bezug eine Auskunft, vielleicht auch Muster, um Versuche zu machen, so war der Weg, den er einschlagen musste, wenn er keinen directen Correspondenten hatte, der durch die Handelskammer seines Bezirkes an das Handelsministerium und durch dieses an das Consulat. Befand sich das letztere mit- unter nicht in der Lage, über die gewünschte Frage Auskunft zu geben, so entstand noch eine weitere Correspondenz, die den eben bezeichneten Weg wieder rückwärts machen musste. - Directe von Seite hiesiger Kaufleute an die Consulate gerichtete Anfragen hatten, soviel mir bekannt, nur in den seltensten Fällen den gewünschten Erfolg, da ent- weder die Befriedigung der Antorderungen, die an die Consulate auf diesem Wege ge- stellt wurden, nicht in den Rahmen der Thatigkeit dieser Behörden fiel oder die etwaigen dortigen Honorarvertreter es nicht in ihrem Interesse fanden, sich mit der Beantwortung von derlei Anfragen zu befßsen, die nebenbei nicht selten ihren eigenen Vortheilen und Bestrebungen entgegenstanden. Das Orientalische Museum nun hat an allen grösseren Hafen und Handelsplatzen des Orientes seine Verbindungen. Es verkehrt mit den dort etablirten Persönlichkeiten verschiedener Stände direct, wie es ein Handelshaus mit dem andern thun wurde; mit der grossten Zeitersparniss und dem geringsten Kostenaufwande ist es in der Lage, die gestellten Anfragen zu beantworten. - Hat in einem anderen Falle einer unserer Indu- striellen die Ansicht, irgend einen Artikel im Orient verwerthen zu können, so kann er auch in dieser Richtung die Hilfe des Museums in Anspruch nehmen; man wird ihm dort die Hauser in der Levante und in Ost-Asien nennen, die den betreffenden Artikel führen, und ihn auf gewisse Handelsusaneen. auf die Verpackung, die üblichen Masse und Gewichte etc. aufmerksam machen. Andererseits kommt das Museum häufig in die Lage, Anfragen in Bezug anf Solidität und Leistungsfähigkeit heimischer industriellen und Kaufleute, die vom Oriente her an dasselbe gelangen, unparteiisch zu beantworten und so ein Vermittler zu werden zwischen der hieriandischen und dortigen Kaufmannschaft, eventuell zwischen Producenten und Consumenten. Um dem Institute zu ermöglichen, den diesbezüglichen Anforderungen unserer Kaulleute und industriellen in jedem möglichen Masse zu entsprechen, entsendete der Directionsrath des Orientalischen Museums den Director der Anstalt, welcher sich ge- legentlich seiner früheren Reisen eine umfassende Kennrniss der commerciellen Verhalt- nisse des entfernteren Ostens erwarb, im Laufe diese: Frühjahres nach der Türkei, damit derselbe dort die uns nothigen Verbindungen anknupfe und mit denjenigen der dort an- sässigen Europäer in persönlichen Verkehr trete, deren Mitwirkung für die Zwecke des Instituts sich als wnnschenswerth erweist. _ Ein inngerer Aufenthalt in den einzelnen Platzen der europäischen Türkei hat es unserem Director ermöglicht, in jedem derselben mit Persönlichkeiten in Verkehr zu treten, die dem Institute nunmehr als Correspondenten angehören und sowohl in der Lage als auch geneigt sind, die an sie gerichteten Anfragen in zweckentsprechender Weise zu beantworten. Ohne des Weiteren auf die Ergebnisse der Reise des Directors einzu- gehen, erwahne ich hier nur, dass es ihm gelungen, die Leitung der Bahnen der euro- päischen Turkei zu veranlassen, bei Ausschreibung von Lieterungen die Intervention unseres Institutes in Anspruch zu nehmen, dass ferner auch die Concursausschreibungen