der nächsten Zeit bei uns eine Wiedergeburt erfahren: das Werkhaus in der neuen Kunst- gewerbeschule, die Sammlungen in den Hofmuseen und die Akademie in ihrem neuen Gebäude auf dem Schillerplatze. Mit dem Wunsche, es mochten diese Ansralten nunmehr von günstigerem Erfolge für die Hebung des dnniederliegenden Gewerbes, des Wohl- standes und der Kunst gekrönt werden, als es ihren Vorgängern beschieden war, schloss der beifällig aufgenommene Vortrag. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (S8. MaJestät der Kaiser) geruhten am 28. März das Oesterr. Museum und die Kunstgewerbeschule mit einem längeren Besuche zu be- ehren, besichtigten in ersterem die Victoria-Statue Professor Königs, die Spitzen- und die orientalische Ausstellung und sprachen Sich in huld- vollster Weise darüber aus. i (Preisaussohreibung für die Bronze-Industrie.) Am 3. April c. hat die Bronze-lndustrie-Gesellschaft, wie im verhossenen Jahre, eine Reihe von Preisen ausgeschrieben, u. zw. zur Förderung der verschie- denen Kunstzweige, welche auf diesem Gebiete zur Geltung kommen. Da in diesem Jahr ein Gravirpreis zu den früheren Preisen noch hinzu- kömmt, so gelangen folgende vier Preise zur Ausschreibung: I. Für Ciselir- oder Treibarbeiten: Drei Arbeiter-Preise im Betrage von 200, ioo und 50 Gulden in Silber; z. für Modellirarbeiten: Ein Preis von 300 Gulden in Silber; 3. für Gravirarbeiten: Drei Preise a 50, 30 und 20 Gulden in Silber; 4.. vier Zichy-Schülerpreise a 25 Gulden in Silber für Zöglinge der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums. Die ausführlichen Programme sind im Museum (Stubenring), in der Akademie der bildenden Künste, der Künstlergenossenschaft und bei an- deren, obige Zweige betreffenden Körperschaften einzusehen. (Subvention) Das Handels-Ministerium hat in Würdigung der wich- tigen lnteressen der Bronze-Industrie der Gesellschaft zur Förderung dieser Industrie eine Subvention von Dreihundert Gulden in Silber zur Dotirung des ausgeschriebenen Modellirpreises aus Staatsrnitteln gewidmet. (Publioation von alten Typen der Spitzenfabrication.) Das vielfache Interesse, welches die jetzt eben zu Ende gehende Spitzenaus- stellung im Oesterr. Museum gefunden hat, sowie der Umstand, dass von Seite vieler Schulen und Arbeitskräfte die Imitation guter alter Spitzen für den heutigen Bedarf der Mode angestrebt wird, hat die Direction des Museums veranlasst, den Ergebnissen der reich beschickten Ausstellung durch eine Publication der hervorragendsten Muster einen noch höheren und dauernderen Werth zu verleihen. Es werden daher in kürzester Zeit dreissig in Lichtdruck nach den Originalen im Auftrage des h. Handels- ministeriums durch den Photographen B. Voigt in Wien aufgenommene Blätter erscheinen, welche die ästhetisch bedeutendsten und zugleich für das moderne Gewerbe praktischesten Muster enthalten werden. Bei dem grossen Mangel an gediegenen Vorbildern im Spitzenfache dürfte diese Publication allen Vertretern des Faches willkommen sein. Die Aussteller der betrelfenden Originale haben zu dem gemeinnützigen Zwecke auf das Bereitwilligste ihre Erlaubniss gegeben. Zu den im Lichtdrucke ausser- ordentlich scharf herausgekommenen Reproductionen der alten Spitzen wird ein kurzer Text von Dr. A. llg beigegeben werden, welcher die nöthigsten technischen und culturhistorischen Andeutungen enthalten soll.