IlO Solis radirten Entwürfe zu Gefässen sind Copien nach Zeichnungen von Wenzel Jamitzer. Den Beweis für die Wahrheit dieser That'- sache kann ich nur durch Nebeneinanderstellung der beglaubigten Silber- arbeiten und in Handzeichnungen oder Kupferstichen erhaltenen Entwürfe zu solchen mit diesen Radirungen von Virgil Solis beibringen. Das betreffende Material habe ich schon in grosser Anzahl beisammen und gedenke es später in einem grössereu Werke über Wenzel Jamitzer zu publiciren. 3. So weit bekannt, hat Paul Flynt in seinen Kupferstichen in gepunzter Manier den Jamitzer nicht copirt, wie Seite 71 behauptet wird. Diese Angabe beruht wahrscheinlich auf der fälschlichen Annahme, dass gewisse sehr schöne, silberne Becher, die ich in einem Aufsatze in Bd. IX, Seite 22, der „Zeitschrift für bildende Kunst? zusammengestellt habe - gegenwärtig bin ich im Stande, jenes Verzeichniss noch zu erweitern - Arbeiten des Wenzel Jarnitzer seien. Es ist diese Ansicht eine Folge der mangelnden Kenntniss von Jamitzer's Kunstweise und der Annahme, dass das Beste, was wir von Nürnberger Silberarbeiten aus dem sechzehnten Jahrhundert besitzen, stets eine Arbeit Jamitzer's sein müsse. Nachdem es mir jedoch nach jahrelangem Suchen und kritischer Vergleichung ge- lungen ist, den Styl Jamitzefs zu erkennen, ergibt sich, dass die bezeich- neten Kupferstiche in ihrem Styl von dem Styl Jamitzefs vielfach ab- weichen, dass Flynt der begabteste und bedeutendste Schüler Wenzel Jamitzers ist, iwelcher seines Meisters Kunstweise nach einer Richtung hin (vollendete Schönheit der Einzelformeu und höchste Durchbildung derselben) vervollkommnet hat und seinen eigenen Weg gegangen ist, während die übrigen Schüler und Nachfolger Jamitzer's die deutsche Gold- schmiedekunst sehr schnell in Verfall gebracht haben, und dass, wie ich in dem oben citirten Aufsatze dargelegt, die Kupferstiche mit dem Mono- gramm P. V. N., sowie die entsprechenden silbernen Becher selbstständige Arbeiten des Paul Flynt sind. R. Berga u. Das Programm des Unterrlchtamlniators Wadnllngton. Der Schluss der Rede des Unterrichtsministers Waddington, welcher dessen voll- ständiges Programm enthält, ist von solcher Bedeutung, dass wir dasselbe hier nach der wAmtszlgJ wörtlich folgen lassen. Herr Waddington sprach:_ - "Frankreich will den anderen nicht nur durch die Methode, durch den Scharfsinn, den es in allen wissenschaftlichen Forschungen an den Tag gelegt hat, das Beispiel geben; es will in Allem was die Literatur und die Wissenschaft betrilft an der Spitze der Na- tionen bleiben und darum will es viel für das üEentliche Unterrichtswesen auf allen Stufen thun, für den höheren, wie für den mittleren Unterricht und endlich für die Elementar- schule, die uns Allen am Herzen liegt. Hier, meine Herren, bin ich bei einem Theile meines Gegenstandes angelangt, der mehr die Pflichten der Regierung als den eigentlichen Zweck unserer heutigen Zusammenkunft angeht. Aber ich bin überzeugt, dass Männer, welche für den Ruhm des alten Frankreich ein so tiefes Interesse hegen, auch an Allem, was zu dem Ruhm des neuen Frankreich beitragen kann, regen Antheil nehmen werden. Wir haben viel zu thun, viel von dem Patriotismus des Landes und von dem der Kam- mern zu verlangen; denn -um auf dem Gebiete des Unterrichtswesen grosse Dinge zu vollbringen, braucht es viel Geld. Die Regierung hotTt, dass das Parlament sie in diesem.