Auch hier hat die Direction der böhmischen Sparcassa mit hilfreicher Hand eingegriffen und der thätigen Bemühung des um Prager Kunstinteressen hochverdienten Herrn Dr. Cornelius Schaffner ist es gelungen, die Aufmerksamkeit eines ausgezeichneten Wohl- thaters des Prager Schulwesens, des Herrn Josef Muck Edler v. Muckenthal, für die Anstalt zu gewinnen. Wie in zahlreichen früheren Fallen hat derselbe auch bei dieser Gelegenheit durch eine grossartige Schenkung seine ruhmlichst bekannte Opferwilligkeit bewahrt. Er hat ein Capital von 1o.ooo H. hinterlegt und die Zinsen desselben zu kunst- gewerblichen Stipendien für talentvolle, unbemittelte Tagesschuler der Anstalt bestimmt. Zugleich hat er allerhöchsten Orts nachgesucht, dass diese Stiftung den Namen Kaiser Franz Josef-Stiftung tragen dürfe und dass die Verleihung der Stipendien in die Hände des Statthalters gelegt werde. Um aber diese Stipendien auch, bevor die zu erhoffende Gewährung jenes Gesuches herabkommt, in's Leben treten zu lassen, hat er schon jetzt dem Schulcomite die Zinsen des genannten Capitals zur Verfügung gestellt und mit huld- voll der Gesinnung des Stifters entgegenkommender Bereitwilligkeit hat der Herr Statt- halter schon jetzt die Verleihung der provisorisch ausgeschriebenen Stipendien übernommen. Durch diesen Wohlthatigkeitsact des Herrn Muck v. Muckenthal ist der kunstgewerb- lichen Fachschule, über alle Noth der bisherigen mühseligen Anfänge hinweg, eine ge- deihliche Existenz gesichert worden und bei dem vielfachen Interesse, das ihr zu Theil wird, dürften die erfreulichen Erfolge nicht lange auf sich warten lassen. Das Comite hat unterdessen seiner Dankbarkeit auch dadurch Ausdruck gegeben, dass es den Bild- hauer Menzel beauftragte, ein in Bronzeguss auszufuhrendes Relief-Medaillon des Do- nators anzufertigen, das mit einer die Verdienste desselben hervorhebenden Inschrift in dem Locale der Schule an geeigneter Stelle angebracht werden soll. (m: die Speuialausstalluag von Buohbinder- und Lederarbaiben), welche mit Unterstützung des Handelsministeriums und des Oesterr. Museums in der Fachschule für Goldschmiedekunst in Prag vom December t875 bis April 1876 stattgefunden hat, ist ein Katalog ausgegeben worden. Er enthalt 4.4.4 Nummern nebst einem Vorwort über Buchbinderei und wurde zugleich in deutscher und böhmischer Sprache veröHentlicht. Ferner wurde bei diesem Anlasse ein Album von vierzig Photographien von Bucheinbanden publicirt, welche aus der photographischen Anstalt des Herrn Heinr. Eckert hervorgegangen sind. Das trefflich ausgestattete Album wird gewiss nicht bloss Museen und Bibliotheken, sondern auch Buchbindern und Bibliophilen sehr willkommen sein. - lm Laufe des Monats Mai soll in Prag eine Specialausstellung von Spitzen in oben genanntem Locale stattfinden. (Münchener Jubelausstellung.) Zu dieser Ausstellung haben sich in der Gruppe für Kunstindustrie aus Bayern 363, aus Oesterreich 270, aus Preussen 136, aus Würtem- berg x06, aus Sachsen 64, aus den anderen deutschen Ländern 52 Aussteller angemeldet. - Die Handelskammer hat die Summe von 300 H. votirt, um besonders verdienten Leh- rern, Manufacturzeichnern und Arbeitern durch freie Fahrt den Besuch der Ausstellun zu ermöglichen. Auch die General-Direction der Kaiserin Elisabethbahn hat für die Kunst- gewerbeschule und das Museum ermassigte Fahrpreise bewilligt. (Archiv für kirchliche Baukunst und Kirohansohmuok.) Der Architekt Th. Prüfer gibt in Berlin unter Mitwirkung gleichstrebender Künstler, wie Denzinger, Hase, v. Haselberg, v. Leins, v. Gunst, Fr. Schmidt, Steindurf u. A., eine Zeitschrift heraus, welche sich zur Aufgabe macht, die Interessen für die kirchliche Kunst - oder besser gesagt, der Kunst in der Kirche - zu vertreten und das betreffende Publicum, Fachleute wie Laien, für die Aufgaben der Kunst in der Kirche zu unterrichten und zu interessiren. Die Zeitschrift erscheint alle zwei Monate in Quartformat. ist reich illustrirt (Jahrg. iz Mark}. Das erste Heft bringt nebst einem reichen Text in den Tafeln die Gutskirche zu Vollanschier, die Pfarrkirche zu Wusterhausen und die mittelalterlichen Wandgemälde zu Thun. (Dßlltsnhßä Maler-Journal.) Die Herren Gnauth und Lasker in Stuttgart geben daselbst bei W. Spemann ein neuesvJournal heraus, das für den praktischen Gebrauch der Zimtner-Decorationsmaler, Lackirer, Architekten etc. berechnet ist, und zwar unter ' Mitwirkung von hervorragenden Fachmannern, wie Eude, CraE, Kühler, Neureicher, I-lerdtle, Ries, Seubert, Laufberger, Stark, Stadler u. s. f. Das Werk erscheint alle zwei Monate (das Heft zu 6 Mark). Das erste Heft, mit einem kurzen, praktischen Text ver- sehen, ist mit einem schon ausgeführten Farbendruck und sechs Schablonen versehen und fuhrt sich treffend in seiner Ausstattung mit einem lehrreichen Aufsatz: von J. Falke: r-Die Decoration der Wohnung im 19. Jahrhunderten ein. unmvmu du Dauert. lnunna. l-Mnlili "II F"! QMM" lvil II Wla-