werden könnenm ln der Begründung wird betont, wie es, um eine wür- dige plastische Ausschmückung der Monumentalbauten zu erreichen, ab- solut nothwendig sei, dass die im Wesen der Kunstübung bedingten For- derungen, seien sie nun ästhetischer oder blos materieller Natur, vollkom- men erfüllt werden und der Künstler keiner hemmenden und lähmenden Beschränkung ausgesetzt werde. Die materiellen Schwierigkeiten, mit denen der Bildhauer zu kämpfen hat, werden auseinandergesetzt, er muss in lichten geräumigen Localen arbeiten, die Zinse sind hoch , er bedarf bei grösseren Arbeiten in Stein verlässliche Hilfsarbeiter, deren Entloh- nung wöchentlich 25 bis 30 H. beträgt. Ein Passus lautet: wDie meisten unter uns sind pecuniär in misslicher Lage, und nur deshalb konnte es kommen, dass oft ein Künstler, durch Noth und Verlegenheit getrieben, eine Arbeit um jeden Preis übernehmen musste. Oft aber auch octroyirte man Bestellungen zum Zwangscours und unterdrückt so allen Schaffens- drang und alle Leistungsfähigkeit. Mit grossen Mitteln werden vom Staate Akademien und Museen zur Heranbildung junger Künstler erhalten; aber bleiben all diese Bestrebungen, all dieser Aufwand nicht resultatlos, wenn später dem ausübenden, gereiften Künstler die würdige Ausführung seines Auftrages durch ungenügende Bezahlung unmöglich gemacht wird, oder wenn bei Bestellungen von Kunstwerken der Preis über den Meister ent- scheideth- Dem Memorandum liegt eine Tabelle bei, welche schlagend nachweist, dass die Preise, welche Plastiker in Paris, Florenz, München und Dresden für ihre Arbeiten zu erhalten pflegen, unsere Bildhauer, namentlich wenn man die hiesigen Theuerungsverhältnisse in's Auge fasst, geradezu als Parias erscheinen lassen. Das interessante Schriftstück ist unterschrieben von J. Benk, Franz Becher, Castel, Erler, Josef Gasser, J. Glieber, E. Hellmer, Otto König, Fr. Koch, C. Kundmann, V.Pilz, Fr. Pönninger, A. Schtnidgruber, J0h._Sil- bernagl, VicLTilgner, Ant. Wagner, R.Weyer und C. Zumbusch. V. Teiriehs Bronzen aus der Zeit der italienischen Renaissance. Soeben hat bei R. v. Waldheim ein Prachtwerk ersten Ranges die Presse verlassen, das wir nicht in die Hand nehmen können, ohne er- griffen zu werden, denn es ist dies das letzte Werk des Prof. V. Teirich, ein Werk, welches er auf dem Sterbebette vollendet hat. Er hatte kaum die letzte Hand daran gelegt, als sich seine Augen für immer schlossen. Das genannte Werk schliesst sich den bekannten Werken Teirichs über die nitalienischen lntarsienn und die "eingelegten Marmorarbeitenn an, und entspringt dem Gedankenkreise des Künstlers, die ornamentale und decorative Kunst der Renaissance dem Studium der Künstler und lndu- striellen so wie den Zeichen- und Gewerbeschulen der Gegenwart näher zu rücken, als es bisher der Fall war. Dieses Ziel hat Teirich erreicht;