Q. 21. Diejenigen Werke ausländischer Urheber, welche in einem Orte erschienen sind, der zum ehemaligen deutschen Bunde, nicht aber zum deutschen Reiche gehört, geniessen den Schutz dieses Gesetzes unter der Voraussetzung, dass das Recht des be- treiienden Staates den innerhalb des deutschen Reiches erschienenen Werken einen den einheimischen Werken gleichen Schutz gewährt; jedoch dauert der Schutz nicht länger als in dem betrelfenden Staate selbst. Dasselbe gilt von nicht verblfentiichten Werken solcher Urheber, welche zwar nicht im deutschen Reiche, wohl aber im ehemaligen deutschen Bundesgebiete staatsangehürig sind. Urkundlich etc. llrqanlsatloli der Unterrichts-Anstalt du Deutschen Gewerbe-Museums zu Berlin. (Im Auszuge.) ' Die Unterrichts-Anstalt des Deutschen Gewerbe-Museums besteht aus zwei Abtheilungen: den Vorbereitungs-Classen und den Compositions-Classen, beide ihrer Be- stimmung und Einrichtung nach wesentlich von einander verschieden. Die Vorbereitungs-Classen sind - einer gewerblichen Zeichenschule gleich - in erster Linie für junge Leute bestimmt, die sich dem Kunsthandwerk widmen wollen und haben die Aufgabe, dieselben im Zeichnen und Modelliren zu üben und mit den Elementen der Kunstfonnen-Sprache bekannt zu machen. Sie reihen sich in strenger Stufenfolge aneinander, derart, dass jede ein bestimmtes Pensum in fnrtlaufendem Cursus zu behandeln hat. Der Unterricht wird - mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Mehrzahl der Schüler, welche während des Tages an ihre Werkstatt gefesselt sind - in den Abendstunden und an den Sonntag-Vormittagen ertheilt. lm Gegensatz hierzu bilden die Compositions-Classen eine Kunstgewerbe- Schule im engeren Sinne und sind nur für solche Schüler bestimmt, welche sich mit Aufbietung ihrer vollen Arbeitskraft und Zeit zu selbständig schaffenden Künstlern inner- halb ihres gewerblichen Faches, d. h. zu Musterzeichnem, Modelleuren etc. für Werk- stätten und Fabriken ausbilden wollen. ' Die Zeichen- und Modellir-Classen dieser höheren Abtheilung haben ihre Arbeits- zeit während der Tagesstunden von 9-4. Uhr; sie unterscheiden sich untereinander nur durch die zur Behandlung kommenden Lehrfächer und sind unter sich insofern durchaus gleichen Ranges, als der Grad der Ausbildung, welchen sie verleihen, nur von den Fähig- keiten und der Ausdauer der Schüler abhängt. In beiden Abtheilungen der UnterrichtssAnstalt werden Schülerinnen aufge- nommen und vollkommen gleichinässig mit den Schülern ausgebildet. Für beide Abtheilungen beginnt das Schuljahr mit Anfang October und schliesst mit Ende Juni, umfasst also nur drei Quartale (mit m0 lichst kurzer Unterbrechung wäh- rend der Weihnachts-, Oster- und Ptingstfeste), - wa end das vierte Quartal von den grossen Sommer-Ferien in Anspruch genommen wird. Mittellosen Schülern können Freistellen und für den Besuch der Compositions- Classen auch Stipendien gewährt werden. (cf. Anhang zu den Bestimmungen für den Be- such der Unterrichts-Anstalt.) A. Die Vorbereitungs-Classen. Die unterste oder elementare Stufe wird von den Classen l und 2 gebildet. Beide stehen in engem Zusammenhange mit einander und geben die für alle weitere Entwicka lung unerlässliche Grundlage ab. Classe 1. Hemenmre: Ornament-Zeichnen ist für Schüler bestimmt, denen noch keinerlei künstlerische Unterweisung zu Theil ge- worden ist. Der Cursus der Classe dauert l Jahr. Classe 3. Ornament-Zeichnen und Formenlehre erweitert und vervollständigt die zuletzt genannten Uebungen der vorhergehenden Classe und hat die Aufgabe: mit den Zeichenübungen zugleich den Scbülem einen Ueberblißk über das Gesammtgebiet der Ornamentik zu gewähren. Dauer des Cursus ebenfalls l Jahr. - Zum Eintritt in Classe 2 ist Versetzung aus Classe x oder Nachweis einer entspre- chcnden Befähigung erforderlich.