zum Vortheil gereicht. Die entlegensten Hilfsmittel, das reichste Material steht den japanesischen Bearbeitern zu Gebote. Es fehlt ihnen aber die Fähigkeit zu {sichten und zu gliedern, dann jegliche historische Kritik und vor Allem die Fühlung mit der europäischen Bildung, ihren Interessen und Forderungen. Das sind Mängel, die in der Natur der Sache liegen. Auch sind sie unabhängig von den erschwerenden Umständen, iwie Kürze der Zeit, Unübersetzbarkeit mancher technischer Ausdrücke, mit denen der Präsident der Gommission, Matsugata, die vielfachen Ungleichheiten und Lücken entschuldigt. Das zweibändige Werk bringt in seinem ersten Theile eine kurz ge- fasste Geographie des Landes, die politische Eintheilung desselben und endlich eine chronikenartige, mit Legenden stark durchzogene Regenten- geschichte, die mit dem Jahr l der japanesischen Zeitrechnung, d i. 660 v. Chr" beginnt und bis auf die Gegenwart fortgeführt ist. Der zweite Band gibt Aufschluss über Kunst, Unterricht, Industrie, Land- und Gartenwirthschaft. Es sei in Folgendem das kunsthistorisch und technologisch Bedeutende hervorgehoben, insofern es erweiternd oder modificirend zu dem allgemein Bekannten hinzutritt. Den Anfang macht die Malerei. Die ältesten Nachrichten datiren aus dem Jahr 463 n. Chn, zu welcher Zeit Künstler aus Korea nach Japan kamen. Das älteste Bild indess, einen einheimischen Fürsten darstellend, stammt erst aus dem Beginn des siebenten Jahrhunderts. Es wird noch heute im Tempel von Höriuji sorgfältig aufbewahrt. -Schon früh nimmt sich die Regierung der Kunstbestrebungen an und errichtet zu deren För- derung eine Art Akademie unter dem Namen Guwa-Köshi, der um 808 in den von Edokoro umgewandelt wurde. Der Stil dieser Malerei sei kräftig und fein zugleich gewesen. Ein Vorsteher dieser Akademie, mit _ dem officiellen Titel Tosagon-no-kami genannt, wird Gründer einer neuen und bedeutenden Schule, die sich indess nur auf die peinlich genaue Dar- stellung von Hofleuten in überladenem Paradecostüm beschränkt. _Seine Nachkommen führen nach ihm den Namen Tosa, der später auch zur Bea zeichnung der Schule dient. lm vierzehnten Jahrhundert tritt eine Reihe bedeutenderKünstler auf, die sich an chinesischen Mustern gebildet haben, unter ihnen Kano-ma-sanobu, dessen Familie noch heute neben der von Tosa das Malerhandwerk übt. Bei Zeiten zweigt sich eine neue Richtung ab, die sich's zur Auf- gabe macht, das bewegte Leben der Gegenwart zu schildern. lwasa Matabe, ein Zögling der Schule Tosa, schlägt um 1570 als erster diesen Weg ein, indess verstreicht mehr als ein Jahrhundert, bis einer seiner Nachahmer zum Gründer der neuen Schule von Utagawa wird. Nach 1720 kömmt die chinesische Kunst wieder für geraume Zeit zur Geltung. Die iapanesische Malerei lässt sich in zwei Hauptgattungen scheiden. Die eine stellt Costüme, Möbel u. dgl. in minutiöser Genauigkeit, aber 17'