H... Thätigkeitsbericht der Chemisch-technischen Versuchs- anstalt des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie für das jahr 1882. l. Beziehung der Anstalt zum Atelier für Fayencemalerei an der Kunstgewerbeschule. Es wurde im Verlaufe d. J. von Seite der Anstalt allen Anforde- rungen entsprochen, welche das betreffende Atelier in Bezug auf Berei- tung spezieller Präparate, Emailkörper und edler Metalle stellte. Was die Fertigstellung der Kunstobjecte durch den Muffelbrand betrifft, müssen auch jene Gegenstände einbezogen werden, bei welchen eine gleiche Pro- cedur gegen Entgelt für Lehranstalten - wie den Frauen-Erwerbverein, das städtische Pädagogium, für Künstler, Industrielle und Private - unter Einem an der Anstalt bewerkstelligt wird. Es wurden im Ganzen 115 Mutfelbrände mit 744. Stücken diverser Objecte gemacht, wovon 226 Stück für das betrelfende Atelier der Kunst- gewerbeschule entfallen, welche nach der allgemeinen Kostenberechnung einen Betrag von 76 B. 30 kr. ergaben. Eine wesentliche Erweiterung, wodurch das Atelier der Kunstgewerbeschule die unmittelbare Hilfe- leistung des chemischen Laboratoriums in neuerer Zeit in Anspruch nimmt, betrifft die Herstellung von Limousin-Emailarbeiten, indem die Applicirung der Grundemaile auf die betretfenden Metallkörper sowie das Einbrennen derselben und der darauf angebrachten Decorationen von den betreffenden Schülern und Schülerinnen selbst vorgenommen werden muss. Hiezu wird denselben jene Räumlichkeit im Laboratorium zur be- liebigen Disposition gestellt, wo sich die für diese speciellen Zwecke ein- gerichteten Mulfeln nebst den übrigen Hilfswerkzeugen befinden. II. Arbeiten und Einrichtungen im Laboratorium der Anstalt. Beansprucht wurde die Anstalt von Künstlern, Industriellen und Privaten für diverse Untersuchungen, Analysen, Präparation von Edel- metallen für keramische Zwecke und Metalldecoration, welche zu Gunsten der Dotation der Anstalt einen Erlös von 87 H. 90 kr. ergaben; die Taxen für Mulfelbrände für Private betrugen x57 H. 30 kr., die Labora- riumstaxen von vier Zöglingen 273 11., welche Beträge, in Summa 528 H. 30 kr., der Cassa der Anstalt zugeführt wurden. Von den Eleven der Anstalt wurde A. Koözurek auf Grund seiner an der Anstalt durchgeführten Arbeiten als Leiter der fürstl. Schwarzen- berg'schen Thonwaaren- und Okerfarbenfabrik zu Frauenberg in Böhmen berufen; Emil Weiß aus Brünn erhielt eine Stelle an der Wienerberger Thonwaarenfabrik am INienerberg; Em. Schmidt aus Elbing (Preußen) und J. Steidl aus Znaim führten ihre Studien im Interesse ihrer eigenen