357 gierungsrath Professor Schön, der Erbauer des Museums, u. A. der Feier bei. Aus Brünn waren anwesend: die Herren Statthalter Graf Schönborn, Landeshauptmann Baron Widmaun, Bischof Dr. Bauer, Landescommandirender FZM. Baron Ringcls- heim, Bürgermeister Winterholler, Rector der technischen Hochschule Prokop, Professoren, Reichsraths- und Landtags-Abgeordnete etc. Der Brünner Männergesang- verein eröffnete die Feier mit einem Festchore, worauf Regierungsrath Schön die Fest- rede hielt und am Schlüsse derselben den Schlüssel des Hauses dern Vorsitzenden des Curatoriums, Herrn Statthalter Grafen Schonborn, übergab, welcher Sr. k. und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Erzherzog-Protector für die Forderung des Museumsbaues und höchstdessen Anwesenheit bei der Eröffnungsfeier den ehrfurchrsvollen Dank aussprach und mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser schloss, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Dann wurde die Schlussfteinlegung vorgenommen und das neue Museum in allen Räumen besichtigt. Von Seite des Oesterr. Museums, dessen Director Hofrath R. v. Ei telberger durch Familienangelegenheiten verhindert war, nach Brünn zu reisen, wurde folgendes Telegramm abgeschickt: wUnsere besten Grüße zur Eröffnungsfeier. Möge das lnstitut gedeihen zum Wohle des Landes und der Stadt, zur Ehre ganz OCSKCITElChSJ (G-ewerbemuseam in Gmuuden.) Zur Zeit der Ausstellung in Gmunden sind von Sr. Majestät dem Kaiser über Befürwortung Sr. Excell. des Herrn Oberstkämmerers Grafen von Crenneville die hervorragendsten Objecte sowohl aus den: Kunst- als auch aus dem gewerblichen Bereiche erworben und als Grundstock für ein in's Leben zu ru- fendes Museum gewidmet worden. Am 1. Februar ist nun dieses für die künstlerische wie gewerbliche Entfaltung des Ortes bedeutsame Institut in's Leben getreten und hat dasselbe seine erste Unterkunft in einer recht zweckmäßig ausgestatteten Räumlichkeit des Bürgerschulgehaudes gefunden. Das Museum wurde, wie die wLinzer Zeitung: be- richtet, in einfacher und würdiger Weise der Oeüentlichkeit übergeben. (Eduard Freiherr v. Socken Am 10. Februar ist der Director des kaiscrl. Münze und Antiken-Cabinets, Regierungsrath Eduard Freiherr v. Sacke n, im 58. Lebens- iahre gestorben. Die Nachricht von diesem Todesfalle wird namentlich in Gelehrten- und Kunstkreisen, zu deren Zierden der Verblichene zahlte, das lebhafteste Mitgefühl erwecken. Baron Eduard Sacken war in Wien im März des Jahres 1825 geboren und erhielt in Wien auch seine erste wissenschaftliche Ausbildung. Er promovirte im April r845 zum Doctor der Philosophie und erhielt kurz darauf eine Anstellung beim k. k. Münz- und Antiken-Cabinet. In den Jahren 1849 bis x852 besorgte er die Neuordnung und Auf- stellung der k. k. Ambraser-Sammlung und gab eine ausführliche Beschreibung derselben heraus, wofür er (1855) die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft erhielt. 185i liabilitirte er sich als Privatdocent für Kunst-Archäologie des Mittelalters an der Wiener Universität, wurde 1854 zum Custos extra statum am k. k. Münz- und Antiken-Cabinet ernannt, ferner zum Conservator der Baudenkmale im Kreise unter dem Wiener Walde Nieder-Oesterreichs, endlich zum Mitgliede des gelehrten Ausschusses des Germanischen Museums gewählt. lm Jahre 1861 erfolgte seine Ernennung zum dritten, im Jahre 1863 zum zweiten Custos am Münz- und Antiken-Cabinet, 1864 zum ständigen Mitgliede der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1865 zum akademischen Rathe der k. k. Akademie der bildenden Künste, 1868 zum ersten Custos mit dem Titel eines Vice-Directors und 187i zum Director des k. k. Münz- und Antiken- Cabinets, worauf ihm 1873 Titel und Charakter eines Regierungsrathes verliehen wurden. Freiherr von Sacken ist auf dem archäologischen und kunstarchäologsichen Gebiete als Schriftsteller ungemein thätig gewesen und hat zahlreiche selbständige Schriften und in' Sammelwerken zerstreute Abhandlungen durch den Druck veröffentlicht. Seit 1863 war Freiherr von Sacken correspondirendes, seit 1369 wirkliches Mitglied der kais, Akademie der Wissenschaften. Se. Majestät zeichnete die Verdienste Sackens durch die Verleihung des Ordens der eisernen Krone dritter Classe, des Ritterkreuzes des Franz Joseph-Ordens und der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaften aus; außerdem war er Ritter des Ordens der französischen Ehrenlegion. Zum Nachfolger des Verstorbenen als Director des k. k. Münz- und Antiken-Cabinets wurde der bisherige Vice-Director Dr. Kenner ernannt, der Custos-Adjunct Dr. Schneider zum Custos befördert. Beide Verfügungen werden von Gelehrten und Kunstfreunden mit Befriedigung begrüßt werden. (Oesterreichischar Kunstverein.) In Folge der Vorgänge in diesem Verein hat sich Se. Majestät der Kaiser veranlasst gesehen, demselben die im Jahre 1879 verliehene Allerhöchste Protection zu entziehen. Diese Verfügung wurde bereits der Vereinsleitung rnitgetheilt und derselben bedeutet, auf den Mitgliedskarten und Antheilscheinen sofort die Bezeichnung: "unter dem Allerhüchsten Protectorate Seiner Majestät des Kaisersu zu entfernen.