m9 nung des Metalles, aus Anwendungen charakteristische Eigenschaften des- selben, aus der Art der Verwendung, wie sie bei den erwähnten Autoren zu finden sind, den Metallnamen zu deuten, führt zu dem Resultate, dass xaooitepoä, dem das lateinische stannum entspricht, höchst wahrscheinlich Zinn, in keinem Falle aber Zink bedeutet hat. Was die Frage betrifft, ob metallisches Zink den Völkern des Alter- thums bekannt war, so haben die einzigen zwei Stellen, die bei den Classikem darüber aufzufinden sind, zu einer Bejahung derselben ver- leitet. Die eine dieser Stellen findet sich bei Dioskorides bei Gelegenheit einer Anweisung Zinkblumen zu bereiten und wurde dieselbe durch falsche Auslegung eines Wortes so aufgefasst, als handle es sich hier um metal- lisches Zink; überdies ist auch noch der hier angegebene Vorgang tech- nisch unmöglich. Die zweite Stelle findet man bei Strabo und diese beweist, wenn sie nicht sehr verderbt ist, gar nichts, als dass Strabo über die Dinge, die er hier berichtet. eine sehr undeutliche und verworrene Vor- stellung hatte. Aus diesen Stellen nun wollte man beweisen, dass die Alten Zink darzustellen verstanden; andere gewichtige Gründe sprechen aber gerade für das Gegentheil. Die Herstellung des Zinkes erfordert eine so complicirte Destillationsvorrichtung, wie man sie im Alterthume bestimmt nicht gekannt hat. Ein Umstand aber, der am meisten in's Ge- wicht fällt, ist der, dass unter den Tausenden von Gegenständen, die auf uns gekommen sind, sich kein einziger befindet, der aus Zink gefertigt ist. Es tauchen zwar zeitweilig einzelne Angaben über Zinkfunde auf, doch erweisen sich dieselben bei genauerer Prüfung als falsch; bei den Ausgrabungen in den campanischen Städten aber wurde nie ein Zink- gegenstand gefunden, ebenso ist unter den Funden, die Schliemann in Troja gemacht, kein Gegenstand von Zink, nicht eimal von Messing. "Bevor also nicht ein Fund das Gegentheil erweist, muss man in Abrede stellen, dass dem Alterthume metallisches Zink bekannt war. vDas Zink erhielt von allen Metallen (neben Nickel und Platin) am spätesten eine culturhistorische Bedeutung. Erst im vierten Decennium des 18. Jahrhunderts beginnt die Gewinnung des Metalles im Großen und zwar zu Bristol (i743); von wo ab es als Nutzmetall an Bedeutung Zllnlmmtnl In dem Schlusscapitel seiner Schrift gibt der Verfasser eine etymo- logische Untersuchung der meisten im Laufe der Abhandlung vorkom- menden Bezeichnungen. Bei vielen derselben ist die Etymologie dunkel, so bei Kadmia, Misy und Sory, bei Galmei u. a. Für Zink selbst (alt: der Zinken) dürfte sich kaum eine andere Erklärung finden lassen, als dass es nach dem zackigen Aussehen benannt sei, jedoch nicht nach dem des Metalles sondern seiner Erze. Eine noch größere Unsicherheit in der Terminologie scheint bei den Völkern des Orients geherrscht zu haben. Von den Ausdrücken, welche zeitweilig in Europa fürZink oder Zink- u