376 schädigen den Credit eines sonst sehr brauchbaren Buches gar gewaltig. Neben vielem Anderen heißt es z. B. pag. I4: Das Email überzieht bald einfarbig, bald völlig be- ' malt in ununterbrochener Fläche ein Relief. . . (diese Art, b'asse taille genannt u. s. w.) png. I5: e) Das Email ist eine vollständige Miniaturmalerei mit Emailfarben auf Gold oder Kupfer, auf welchem in der Regel ein besonderer Glasßuss als Malgrund eingeschmolzen ist. Ferner: u... .die sogenannten e'm'aux cloisonnes, auch plaques oder plates genannc- wwerden fast durchgängig auf Gold, zum Theil aber auch auf Bronze angewendena Weiters: -Eine zweite Art der Emailmalerei zeigen die italienischen Arbeiten; sie sind auf weißem Grund, meist mit undurchsichtigen Farbenemails gemalt und Benvenuto Cellini hat in diaer Gattung die ersten Meister- werke geliefert. Auf pag. 16 erfahren wir, dass auf Silber oder Kupfer in der Regel nur undurchsichtige Emails mit Erfolg angewendet werden-i, und auf pag. I7 heißt es: rSollen auf Silber oder Kupfer durchsichtige Emails angebracht werden, so muss man denselben eine Goldunterlage geben, welches dadurch geschieht, dass man a_uf die zu emailliren de Fläche eine Lage schwarzes Email auftragt und darauf ein Goldplättchen legt.... Eine selbst starke Vergoldung wurde in diesem Falle den Zweck nicht erreichen lassen; denn in der hohen Temperatur, bei welcher die Emails aufgeschmolzen werden, durchdringt das Gold das unterliegende Silber oder Kupfer und eine an diesen Metallen mehr oder weniger reiche Legirung wurde an die Stelle des ersteren treten....- Auf pag. 20 werden wir belehrt, dass das Email i-auf Gegenständen von Zinn nicht gut hafte tw, als oh es überhaupt möglich wäre, Zinn zu emailliren, und es wird da sogar als Remedium gegen den angeführten Uebelstand mitgetheilt: rMan muss daher die Stellen (des Zinngegenstandesll, welche emaillirt werden sollen, mit Kupfer überziehen. am einfachsten auf galvanischem Wegen - Nebenbei ist auch noch manches Sonderbar . wenn auch nicht Schädliche stehen geblieben, lso z, B. die wgetheilten- Emails und ähnliches; auch fehlt 'nicht die große Seeschlange Lava genannt (unrichtig übersetzt auch hier als Sarnmelnnme ge- braucht: nPlatten. von feuerfestem Thon oder aus Lava von der Auvergne.. He}. Mögen sich Unbefangene durch diese Fehler nicht abhalten lassen, den nütz- lichen Theil des Werkchens zu genießen! M. wwKeramikstudienn von Aug. Demmin. Zweite u. dritte Folge. Leipzig, 1882, Th. Thomas. Die Eigenthümlichkeiten Demrniifs, welche seinerzeit von Alfred Darcel in der wGazette des beaux-arts- so herb kritisirt wurden, treten bei jedem neuen Werke immer schärfer hervor. immer entschiedener reclamin er die Geschichte der Keramik als seine Domäne: wer eine von der Demmin'schen abweichende Ansicht äußert, ist unwissend, wer Demmin's Ansichten zustimmt, ist ein Plagiator! Dabei wird aber der Autor selbst immer kühner und sorgloser in seinen Behauptungen. Es ist dies hochlich zu bedauern, denn bekanntlich hat er sich in zwanzig- oder mehrjähriger Sammlerthatigkeit sehr aus- gebreitete Kenntnisse in seinem Fach erworben, und seine Schriften wurden durchaus nützlich sein, wenn er sich entschließen könnte, seine Streitlust zu zügeln und sich bei Namen und Daten nicht so oft auf sein Gedächtniss verließe. Den originellen Styl wurde man dann ruhig mit in Kauf nehmen! B. n - Die Festschrift zur Eröffnung des Mahrischen Gewerbemuseums ist in Brünn im Verlage dieses Institutes erschienen. Das Werkchen, 93 Großoctav- Seiten stark, mit Initialen und Kopfleisten schon ausgestattet, wurde bei Rud. M. Rohrer in Brünn gedruckt und gereicht der Direction des Museums nicht minder als der Druckerei zur Ehre. Es enthält Alles, was zur Orientirung über diese Anstalt nöthig ist: die Statuten, die Verwaltung, ihr Wirken, das System der Sammlungen und der Bibliothek. Die Bau- beschreibung ist mit Tafeln versehen, die den Bau erläutern, welcher nach dem Plane des Regierungsrathes Schön durchgeführt wurde. e - (Neue Ausgabe der Photographien des k. k. Oesterr. Museums.) Die vom k. k. Oesterr. Museum für Kunst und lndustrie bis jetzt gesammelten photov graphischen Aufnahmen nach Originalzeichnungen, Miniaturen, Email-, l.eder-, Holz-, Metallarbeiten, Thon- und Glaswaaren, Stoffen und Spitzen etc., sowie deren Fortsetzungen werden nunmehr in neuen. dem heutigen Stande der reproducirenden Kunst entspre- chenden Copien zur Ausgabe gelangen. Die Herstellung und der Verlag dieser neuen Ausgabe wurde der Kunstanstalt von V. Angerer übertragen, welche das vorhandene Material in kurzen Zeiträumen, und zwar in Lieferungen, je sechs Blätter Handzeich- nungen und sechs Blätter Objecte der Kunstindustrie enthaltend, veröffentlichen wird.