für KUNST UND INDUÄTRIE. (Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr h. 4.- Redacteur Eduard Climelarx. Expedition von C. Gerohfs Sohn. Man abonnir! im Museum, bei Gerold d: Comp., durch die Poslanslahen, sowie durch alle Buch- und Kunsthsndlungen. WIEN, 1. Jum 1883. XVüI, Jahr-g, Inhalt: Die hinorische Bronze-Ausstellung im Oesterr. Museum. Von Dr. Th. Frimmel. - Von der Bronze-Ausslelluug im Museum. - Katalog der Theodor GrahcheuFundc in Aegyplen. Von Dr. J. Karahacek. (FarlsJ- Literaturbericht. - Kleinere Mittheilungen. Die historische Bronze-Ausstellung im Oesterr. Museum. Sonderausstellungen von Kunstwerken, welcher Art auch immer, sind selten ohne Interesse für Laien und Fachleute. Sei es, dass man im Wiener Künstlerhause die Schöpfungen eines Führich, eines Selleny zu- sammenstellt, sei es, dass man im Oesterreichischen Museum Producte eines bestimmten Kunsthandwerkes zu einer historischen Ausstellung ver- einigt, stets findet man bei solcher Gelegenheit Werke an's Tageslicht gezogen, die sonst. in Privatsamrnlungen so gut wie unbeachtet hin- clämmern, stets kann man bei solchen Gelegenheiten Kunstgegenstände mit einander vergleichen, deren gegenseitige Entfernung sonst ein com- paratives Studium sehr erschwert hatte. Die Vortheile einer Sonderaus- stellung zeigen sich nun auch gegenwärtig im Oesterreichischen Museum an der historischen Bronze-Ausstellung, welche am r. Mai durch Se. k. und k. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Rainer eröffnet worden ist. Neben den eigentlichen kunsthistorischen Individualitäten unter den Ausstellungsgegenständen, also neben den Werken, welche schon eine kleinere oder - größere Literatur um ihre Person haben emporwachsen gesehen und die oft schon ansehnliche Kunstreisen gemacht haben, finden wir da viele Gegenstände, die zum ersten Male auf der großen Bühne des Ausstellungswesens auftreten. Solche Erscheinungen begegnen dem aufmerksamen Besucher fast in jeder Abtheilung der Ausstellung. Diese ist, soweit es thunlich war, chronologisch geordnet, so dass der Eintretende seinen ersten Eindruck von den ältesten, den prähistori- IX. Bd. 1883. 30