linken Achselschlilz erweitert werden. Hals und Aermelbesätze er- scheinen als zarte, in blauem Grunde weiss gemusterte Gobelin- börtchen. Das zweite Hemdchen (Nr 192) entspricht in Allem genau dem vorigen, ist jedoch etwas grösser und ward über dem ersten an- gezogen. Das dritte Gewand (Nr. 191) ist eine in einem Stück gewo- bene, doch an den Seitentheilen zusammengeheftetei Kindertunica (s. die Bemerkungen zu Nr. 130) mit langen bis an die Handwurzeln reichenden Aermeln (tunicu manicata) und Schlitz unter den Achsel- höhlen, doch mit ungeschlitztern Saume. Der Halsausschnitt ist ein einfaches weites Oval. Dieses Kleidungsstück ward zu oberst ange- zogen und ist reicher ausgestattet als die anderen. Seine Verzie- rungen bestehen in zarten, schönen, blumigen Gobelinmustern, die theils als Brust- und Rückenspangen (s. Nr. 124) und Aermelbesätze mit der Textur combinirt, am Webstuhl gearbeitet sind, theils als Blattfiguren (tabulae) zu je zweien auf den Achseln und am untern Theil der Tunica vorn und rückwärts aufgenäht erscheinen. Auch dieses Gewandstück ist in der Magengegend verdichtet (s. Anm. zu Nr. 149). Eine Schätzung der Gebeinüberreste ergab, dass diese Kleidungsstücke einem halbiahrigenlKinde angehört haben. 194. Wohl erhaltene Kindertunica. Dieselbe besteht aus Leinenzeug. das 195. mittelst horizontal eingewebten verschiedenfarbigen dünnen Woll- streifen (gleich wie an den gefütterten Stoffen, s. Nr. 92) dessinirt erscheint. Der Schnitt ist geschweift, der Saum an den Nähten ge- schlitzt und die kurzen Aermeln sind angesetzt, Diese, sowie der Halsausschnitt (zu dessen Schliessung an der linken Seite Knopf und Schlingen dienten) sind benäht mit Wollborten in weiss überschos- senen Mustern auf blauem Grunde. Der untere Theil der Tunica zeigt sowohl auf der vorderen wie auf der rückwärtigen Seite je zwei prächtige Gobelin-Blattfigtiren als Modezier aufgenäht (Vgl. Nr. 71-72). Feiner, mit Uni-Dessins carrirter Leinenstolf, welcher zwischen den- selben in combinirter Arbeit Gobelinornamente (unbekannter Be- deutung) aufweist. 196-197. Zwei stilistisch wie technisch vorzüglich ausgeführte purpur- 198. 19g. farbige Gobelinborten. Bruchstück einer zweigetheilten Gobelinborte. Im Mittelstreifen Mi- (leih-Linien (s. Anm. zu Nr. 121-122). Sorgfältige Arbeit. Bruchstück eines weissen Gobelin-Orbiculus (Modeabzeichen). Der- selbe enthält ein Gazellen-Tableau: die stilisirten, in Hüchtigem