h ischen, ferner das Aufkommen einer mumificirten Amtssprache verfolgt werden. Dieser Umstand ist für die historische Grammatik von besonderem Werthe, da bisher so reichhaltige Proben der Volks- sprache fast gänzlich fehlten. Noch in einer Beziehung ist der Fund von einer weittragenden Bedeutung. ln derselben Zeit, aus der unsere Papyri stammen, vollzog sich die bedeutendste Veränderung auf geistigem Gebiete überhaupt; ich meine dasHervortreten und dieErstarkung desChristenthums. Es ist daher von der größten Wichtigkeit für die Geschichte des kirchlichen Lebens, dass uns zahlreiche Urkunden aus dem lV. bis Vlll. Jahrhunderte erhalten sind, welche ein überraschendes Licht auf sämmtliche Verhältnisse des Christenthums und der Kirche in jener Zeit werfen. Wir finden Fragmente der heiligen Schriften, die vielleicht das Alter des Sinaiticus überragen; dann für den allgemeinen Gebrauch: Evangeli- stare, liturgische Gebete in griechischer und koptischer Sprache, Litaneien, Gebete für alle Lagen des Lebens, ja selbst Fragmente von eigentlich theologischen Werken, unter denen eine Metanoia, geschrieben in der Zeit des Kaisers Constantinus, wohl die erste Stelle einzunehmen geeignet ist. Noch wäre ein Hymnus auf die Auferstehung des Herrn, und ein Verzeichniss religiöser Schriftwerke zu nennen. Urkunden, die sich auf die Verwaltung und Leitung von Kirchen und Klöstern beziehen, dann Briefe an geistliche Würdenträger und Antwortschreiben derselben liegen in großer Menge vor. ich verweise noch auf meine Abhandlungen: Der Wiener Papyrus Nr. 31. Evangelien-Fragmente auf Papyrus. („Wiener Studien. 13g, u_ Eine Pergamenrolle des VI. Jahrh. Sepal-atabdr) Eine Inschrift auf Thon. Prolegomena ad papyrorum Graecorum nouam collectionem edendam. Dissertationsschrift. Wien, Gerold 1883. 80 S. 8". Zum Mtinzwesen der späteren römischen Kaiserzeit (wWiener Stua dient. 1883). Die Weihnachts-Ausstellung im Oesterr. Museum. Von Fr. Wickhoff. Die Weihnachts-Ausstellungen im Oesterr. Museum beschließen mit der gegenwärtigen ihr zweites Lustrum. lm Jahre 1874 inaugurirt, um die Industriellen in der schweren Krisis zu unterstützen, war sie vorerst nur für dieses eine Jahr geplant. Da aber damals eine ,Wiederholung im Wunsche Vieler lag, wurde sie im zweiten und endlich regelmäßig in den darauf folgenden Jahren fortgesetzt. Am Beginne standen nur zwei Räume des Museums zur Verfügung; der Zudrang wuchs, so dass all- mälig fünf große Säle und vier Zimmer ausgefüllt wurden, nicht so sehr,