- Ferdinand Gregorovius i-Der Kaiser Hadriam, Gemalde der römisch- hellenischen Welt zu seiner Zeit, z. Auflage 1884. Das Buch zerfallt in zwei Abtheilungen. Das erste Buch behandelt die politische Geschichte, das zweite Buch den römischen Staat und das geistige Leben des römischen Reiches in der Zeit Hadriatfs. Für uns sind jene Capitel (18 bis a5) von ganz besonderer Bedeutung, in welchen Gregorovius die Zu- stande der bildenden Künste in der hadrianischen Zeit schildert. Es wird wohl Niemand geben, der nicht dieses Buch mit Nutzen und Vergnügen durchlesen wird. a La Habitacion. Cartas a una Sefiorita. Por F. Miguel y Badia. Barcelona. Unter diesem Titel ist soeben in Barcelona, im Verlage von Bastinos, ein stattlicher Band erschienen, der sich selbst den bescheidenen Titel einer Encyklopadie für die Jugend beilegt, während er thatsachlich ein sehr vollständiges Compendium der Geschichte der Kunstgewerbe bildet. Der Verfasser, Don Francisco Miguel y Badia, verbindet mit den Functionen eines Secretärs der archäologischen Gesellschaft und Kunst- kritikers des vielgelesenen -Diario- das Amt eines Professors der Aesthetik an der Akademie der schönen Künste in der Hauptstadt des betriebreicben Catalonien. Durch Bande der Freundschaft innig verknüpft mit dem der Kunst zu früh entrissenen Maler Fortuny und dem gleichfalls verstorbenen Archäologen Baron Darvilliers begleitete er diese ltunstsinnigen Männer auf ihren Fahrten und Wanderungen durch Spanien und bereicherte seine in Frankreich und ltalien gemachten Studien. Je armer die spanische Literatur an KVerken kunstgeschichtlichen Inhaltes ist, ie langer namentlich das Gebiet der Kunstgewerbe, auf dem doch Spanien so Großartiges geleistet hat, brach lag, um so verdienstvoller sind Arbeiten, welche, wie die vorliegende, auf weite Leserkreise berechnet, sich die Erweckung des schlummernden Interesses zur Aufgabe machen. Der gelehrte Verfasser schlagt daher nicht den Ton des docirenden Fachmaanes an, sondern wahlt die Forrn der Causerie, die er mit seltenem Glück handhabt. Er beherrscht die ein- schlagige Literatur, das beweisen die vielfachen Citate, insbesondere älterer Autoren und Quellenwerke, aber er lasst sich nie aus dem Concepte eines angenehmen Erzählers bringen, der auch dem Humor seine Stelle einräumt. In drei Theilen, davon jeder 200-250 Druckseiten stark, behandelt er erst die Geschichte des Wohnhauses, dann jene des Mobiliars und der Tapete, endlich Keramik, Schmuck und Waffen, allenthalben die Schilderung mit gelungenen bildlichen Darstellungen begleitend und namentlich auf die Entwicklung des betreffenden Kunstzweiges in Spanien liebevoll eingehend. In letzterer Beziehung ist diese Arbeit auch für das nicht spanische Ausland von Interesse und wäre nur lebhaft zuwünschen, dass der Verfasser sich entschließen könnte, vielleicht in einem Auszuge oder in einer eigenen Monographie gerade diese Partien seines Buches auch den fachmännischen Kreisen des Auslandes zugänglich zu machen. Dass er hiezu berufen ist, wie Wenige, hiefür liefert das in Rede stehende Buch, dessen auBere Ausstattung dem guten Geschmacke der Verleger alle Ehre macht, den besten Beweis. I.. P. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Auszeichnung) Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat mittelst Erlasses vom 12. December v. J. (Z. 22.633) die Direction des Museums beauftragt, dem Custos und Bibliothekar Eduard Ch melarz und dem l-lilfsbeamten der Bibliothek, Franz Ritter, seine Anerkennung für die verdienstliche Arbeit des neuen Bibliothekskataloges auszusprechen. (Gesohenke an das Museum.) An erster Stelle muss hier eines herrlichen Reliefs von Mino da Fiesole und eines zweiten dem Bamhaja zugeschriebenen Reliefs gedacht werden, welche Se. Durchlaucht Fürst Johann von und zu Liechtenstein dem Museum schenkte. Es ist dies wiederum eine Gabe so bedeutender Art, dass wir es bei dieser kurzen Erwähnung nicht dürfen bewenden lassen, sondern demnächst eine aus- führliche Beschreibung der beiden Objecte bringen werden. - Das hohe k. k. Unterrichtsministerium schenkte dem Museum izo zum Theil ausgezeichnete Blumen- und Landschaftsstudien des Malers Lach, und