In der Längsachse der mit Terrazzi- und Mosaikböden ') geschmückten Halle erblickt man die Stiege in die oberen Etagen. Das Auge wird durch den Anblick der reichdecorirten Decke und einen fesselnden Durch- blick über die Gesammtanlage der Stiege nach einem zu oberst in Farben- pracht fluthenden Glasgemälde erfreut, ausgeführt von Geylings Erben in Wien, nach der Composition des mährischen Malers Professor Pirchan, welche derselbe dem Museum widmete. Außer den angeführten Räumen finden sich zu ebener Erde noch eine Aufseherwohnung und Wirthschaftsräume mit einem besonderen Ausgange auf die Nebengasse; überdies enthält auch der Keller derlei Räume, dann eine Luftheizungsanlage, welche das fürstlich erzbischöf- liche Hüttenwerk zu Friedland in Mähren allen Anforderungen gerecht herstellte. Je nach Bestimmung der verschiedenen in den drei Stock- werken vertheilten Räume werden solche mittelst Circulation, Circulation und Ventilation, auch einige kleinere nur mit Ventilation erwärmt. Auf dem ersten Ruheplatz der Stiege von rothem geschliffenen Marmor von Gran gelangt man, an einer Bronze-Statue der Diana -eine Leuchte haltend - vorbei, in den Vorlesesaal, dessen Fussboden abgetreppt ist. Den Raum schmückt eine reich verzierte Cassettendecke, unter welcher sich ein Fries mit architektonischem und plastischem Schmuck, die Tafeln mit den Namen der Stifter einrahmend, hinzieht. Die Umgebung der Vorlesebühne und Tafel ist mit einem besonderen Beleuchtungsapparat versehen, welcher beliebige Lichtintensitäten hervorzubringen gestattet. Der Vortragende tritt durch einen besonderen Eingang von der Garderobe her ein. Der Vorlesesaal fasst 150 Sitzplätze, die in demselben angebrachte Galerie dazu 45; im Ganzen können 250 Personen Platz finden. Zum Mezzanin gelangt man den zweiten Arm der Stiege hinauf, über die erwähnte Galerie nach einem Verbindungsgange der zweiten Galerie, auf welcher Objecte aufgestellt sind. Während dieses Weges hat man freien Ueberblick in die Halle und kann die Malerei der Decke näher betrachten, von welcher neben anderen Beleuchtungskörpern ein zierlich gearbeiteter Bzflammiger Luster, von L. Mundt in Wien hergestellt, herabhängt. Von den oben angeführten Verbindungsgängen kann eingetreten werden auf die Galerie des Vorlesesaales, in zwei Räume für Ausstellungs- zwecke wie für Ateliers verwendbar, dann in die Räume des Directors, Sccretärs und Custos und endlich in die geräumige, wohleingerichtete Bibliothek. Nun führt die Stiege in die Gedenkhalle hinan, deren Hauptwand das schon von der Halle aus erblickte Glasgemälde schmückt. Da sieht man im Einklange mit der Architektur die Gründungstafel, die Tafeln, ') Der große Mosaikstem in der Mine der Halle etc. sind Widmung des J. Odorico aus Wien.