170 Schülern über die Srylart des betreffenden Ornaments, dessen Verwen- dung etc. die nöthigen Belehrungen zu ertheilen." Seite 3: vDie Schüler sind bei jeder Zeichnung über die Stylart, Linienführung, Massenwirkung und Verwendbarkeit des Orna- mentes zu belehren." In gleicher Weise ist die Farbengebung zu erläutern. Seite 6: Es ist vdas Verständniss für den Bau und die organische Entwickelung der einzelnen Bestandtheile des Ornaments zu weckenn- Auch das Gedächtnisszeichnen wird betont, die Erklärung der Con- struction, die Materialrichtigkeit u. dgl. m. i Die ausschließliche Benützung alter typischer Muster enthält wohl auch den Hintergedanken, dass dann jeder Einzelne eine eigene (moderne) Cocnbination schon selbst finden wird. Dieser Vorgang des Selbstfindens neuer Combinationen der gegebenen Wurzelmotive sollte aber gleichfalls förmlich zergliedert und gelehrt werden, und das wäre diejenige Methode des freien Combinirens oder Componirens, wie sie an den einfachsten Beispielen gezeigt und eingeübt und somit auch bis zur untersten Stufe des Unterrichtes hinab erstreckt werden kann. Dies zu thun, wird zwar nicht direct vorgeschrieben, aber der Lehr- plan stellt es frei, dies an geeigneter Stelle aus eigenem Ermessen zu thun. Diese interessante Stelle (Seite n) lautet: "Die ornamentale Formenlehre wurde nicht als besonderer Gegenstand in den Lehrplan der gewerblichen Fachschulen aufgenommen, um den Lehrstoff nicht zu sehr auszudehnen; da sowohl beim geometrischen Zeichnen und beim elementaren Freihandzeichnen, als auch beim Freihandzeichnen nach Modellen und beim Fachzeichnen stets Gelegenheit geboten ist, auf die Grundzüge derselben zu verweisenm Also durch alle Stufen des Unter- richtes hindurch. . Bedeutsam ist diese Stelle vor Allem dadurch, dass hiedurch zum ersten Male deutlich eine wirkliche Lehre der or namentalen Formen dem Freihandzeichnen ebenso beigesellt ist, wie schon längst das archi- tektonische Zeichnen nur die praktische zeichnerische Ausführung der Styllehre oder Formenlehre ist. Die Stylisirung dieser Stelle zeigt deutlich, wie wir uns gegenwärtig gerade auf der Grenzscheide zwischen alter und neuer Lehrweise befinden. zwischen der Methode des Copirenlassens und der Methode durch förm- liche Vorträge zu wirken (wie bei der Styllehre) und im consequenten Anschluss daran, des Stellens von Compositions-Aufgaben. Noch sind die Detailfragen dieser Methode, was componirt werden soll, wie es componirt werden soll u. s. w., nicht klar gestellt; sicher kann es auch nicht sämmtlichen derzeit thätigen Lehrkräften zugemuthet werden, das Alles nun rnit einem Schlag aus sich selbst zu schöpfen und einheitlich richtig zu treffen. Der Unterrichtsverwaltung blieb somit ein