l 225 in der Volksschule nicht Handwerker herangebildet werden, das �berl�sst man der gewerblichen Fortbildungsschule, sondern er schlie�t sich dem Zeichenunterrichte an und erg�nzt denselben durch die Handfertigkeit. Von einer Ueberb�rdung kann in der s�chsischen Volksschule keine Rede sein, da ja die s�chsische Regierung ernste Ma�regeln ergriffen hat, jede Sch�digung der Geistesbildung der Jugend durch Ueberf�lle an Lehr- gegenst�nden hintanzuhalten. Es ist aber selbstverst�ndlich, dass durch den Handfertigkeitsunterricht die Gewerbe wesentlich gef�rdert werden, wenn eine Generation in das Leben eintritt, welche Liebe zur Arbeit und eine ge�bte Hand in's Leben bringt. Die Mittel zur Einf�hrung des Handfertigkeitsunterrichtes werden durch Vereine, durch Subventionen der Commune und durch das Schulgeld gewonnen. Von einem unent- geltlichen Unterrichte ist in allen Schulen Sachsens keine Rede. Jeder Unter- richt wird bezahlt, und dadurch gewinnt man auch die Mittel, Unter- richtsanstalten und Lehrmittel zu beschaffen. Als ich Mitte September l. J. den Lehrercursus besuchte, fand ich mehrere Lehrer mit Tischler- und Eisenarbeiten besch�ftigt, denen man es ansah, wie wohl ihnen diese b�rgerliche Arbeit thut. Sie erproben an sich die Vortheile des Handfertigkeitsunterrichtes. F�r die Unterrichts- curse f�r Lehrer zur Ausbildung im Handfertigkeitsunterricht wurde folgendes Programm ausgegeben: I. Der Unterrichtscursus wird am er. Juli er�ffnet und am 16. August geschlossen. z. Es wird, je nachdem eine ausreichende Betheiligung stattfindet, Unterricht ertheilt in Papparbeiten, Tischlerei, llolzschnitzerei, Metallarbeiten und Modelliren. Die f�nf Abtheilungen stehen unter der seit Jahren erprobten Leitung der Vorsteher unserer Lehrercurse, n�mlich der Herren: Lehrer Niederley, Tischler- Obermeister Werner, Bildhauer Weber, Schlossermeister Kayser und Bildhauer Lehuert. - Die Gesammtleitung fuhrt im Namen des Vorstandes der mitunterzeichnete Schriftf�hrer desselben, Herr Lehrer Gbpfert. 3. Die t�gliche Arbeitszeit betr�gt acht Stunden, und zwar wird je vier Stunden am Vor- und am Nachmittag unterrichtet. 4. Es ist den Theilnehmern nur gestattet, sich an dem Unterricht in h�chstens zwei F�chern, deren Wahl ihnen freisteht, zu betheiligen. 5. Das Honorar, welches vorher zu entrichten ist, betr�gt 40 Mark. 6. Die von den Herren Theilnehrnem hergestellten Arbeiten werden gegen Er- stattung von S Mark f�r das Material ihr Eigenthum. Regional-Ausstellung in Budweis. Von J. Folnesics. In Budweis hat vom 3x. August bis 15. September eine kleine Aus- stellung land- und forstwirthschaftlicher, sowie gewerblich-industrieller Producte stattgefunden, die, obwohl stark beeintr�chtigt durch die natio- nalen Parteiungen, ein nicht allzu undeutliches Bild der Th�tigkeit S�d- b�hmens auf allen diesen Gebieten darbot. - Nat�rlich war das Kunst- gewerbe im Vergleiche mit den anderen Gruppen nur schwach vertreten. Selbst hervorragende Firmen, wie Meyer's Nelfe in Adolf und L. G: C. Hardt- muth in Budweis hatten nur in bescheidener Weise ausgestellt, und wenn