Glasur, wie an vielen Beispielen der Ausstellung zu sehen ist. Von den mannigfachen nahestehenden oder verbundenen Arten sei nur Einiges in Kürze erwähnt, so insbesondere das reiche und eßectvolle Genre der De- coration mit den leicht erhaben aufliegenden Emailfarben, das sich zu- nächst an die famille rose anschließt, so weit es die mit figürlichen Scenen geschmückten sogenannten Mandarinvasen, deren Darstellungen uns man- nigfach in das häusliche und öffentliche Leben der Chinesen einführen. Schöne Beispiele gibt die Sammlung des Herrn Trau Nr. 188i bis 1896. Mehreres der Art ist im Kataloge abgebildet. Sonst sind gerade die chinesischen Porzellangegenstände mit figür- licher Malerei nicht allzu glänzend vertreten. Nur Einzelnes, und zwar das weniger Originelle (Nr. 926, Theeservice der Fürstin Colloredo), zeichnet sich durch Feinheit aus. Der Reiz dieser Malereien liegt ja auch für uns mehr im Ethnographischen als im rein Künstlerischen, wenn auch Schmelz und Harmonie der Farben die gleichen sind wie bei der ornamentalen Decoration. Alle figürlichen Darstellungen der Chinesen, die Figuren selber, wie sie sind in natura, werden uns immer mehr oder weniger den Eindruck der Caricatur machen; wir werden über das Komische, das sie in unseren Augen haben, auch bei aller ihrer Vor- treßlichkeit nicht ganz hinwegkommen. Die Grazie der Chinesen, "die ewige Grazieu, höchst charakteristisch auf einer Schüssel des Grafen Ed- mund Zichy (Nr. 170i, abgebildet im Katalog) durch den weißen Hirsch und seine seltsame Bewegung symbolisch dargestellt, sie ist eben nicht unsere Grazie. Fast mehr noch wirken in diesem komischen oder caricaturartigen Sinne diejenigen Gegenstände, Schüsseln, Teller, Vasen, auf welchen christlich-europäische Gegenstände dargestellt sind, Arbeiten, die zu jener Zeit entstanden, da das Christenthum unter Leitung der Jesuiten-Missio- näre eine ziemliche Duldung und Ausbreitung in China hatte. Die Aus- stellung hat eine Reihe solcher Obiecte aufzuweisen, unter denen wir die große Schüssel des Grafen Edmund Zichy mit der Taufe Christi (Nr. 1737) in Blau unter der Glasur hervorheben, während die übrigen Bilder meist in Schwarz auf der Glasur ausgeführt sind. Es ist interessant, zu be- obachten, wie der chinesische Maler, ein so geschickter und sclavischer Nachahmer, wie er ist, seinem Originale treu zu bleiben sucht und doch seinem eigenen Charakter nicht untreu werden kann. Ein Blick reicht hin, zu sehen, dass diese Malereien nicht von europäischen Händen aus- geführt sein können. Uebrigens ist dieses nicht der einzige Fall, wo chinesische und euro- päische oder überhaupt fremde Art zusammengestoßen sind. Den Handels- gewinn, der mit der Anlehnung an fremde Muster und fremden Geschmack oder auf fremde Bestellung zu erzielen war, haben die Söhne des himm- hbrlsetqzazlg auf der Beilage.