Die Zahl der Schüler, die ursprünglich nicht viel über 1000 betrug, ist nach und nach bis auf 13.000 gestiegen, die sechs gewerblichen Fortbildungsschulen haben einen Zuwachs von acht erhalten, dazu sind noch zwülf Fachschulen und fünfunddreißig Vor- bereitungscurse gekommen. (rWr. Zlgm) (Sohaflle über Kunstgawerbo.) in der neuesten Schrift Schaflläs, nDie Aus- sichtslosigkeit der Socialdemocratien, lesen wir folgende Bemerkung: nDer Kunst und des kunstgewerblichen Unterrichtes haben sich der Staat und die Gemeinden bereits sehr einlasslich angenommen. Wenn außerdem noch reiche Privatleute übrig bleiben, von welchen die Kunstproducte gekauft werden, so ist dies nur gut. Ein geordneter -Capitalismus- frommt der Kunst. Der Staat braucht darum nicht unisthetisch zu bleiben; die Güter des Massenconsums haben an Schönheit schon unendlich gewonnenu (Internationale Kunstauastellnng.) Gelegentlich der im Jahre 188: in Wien stattgehabten internationalen Kunstausstellung war der Beschluss gefasst worden, regel- mäßig im Zeitraume von vier Jahren eine derartige internationale Kunstausstellung zu veranstalten. Im Sinne dieses Beschlusses hatte für das Jahr 1886 die Einladung zur zweiten internationalen Kunstausstellung ergehen müssen. Im nachsten Jahre begeht jedoch die Berliner Akademie der bildenden Künste die Feier ihres hundertilhrigen Bestehens und aus diesem Anlasse wird in der deutschen Reichshauptstadt eine große internationale Kunstausstellung veranstaltet werden. Mit Rücksicht auf diesen Umstand durfte die für das Jahr 1886 anberaumte Wiener Ausstellung auf den Sommer des Jahres 1887 verschoben werden. (Ausstellung in Antwerpen.) Nach den umfassenden Vorbereitungen, welche von Seite der österreichischen Handelskammern getroifen werden, dürfte unsere Aus- stellung in Antwerpen sich brillanter gestalten, als anfänglich zu vermuthen stand. Die Zahl der Anmeldungen erreicht bereits 300 und hat nun auch die Firma Ginzkey ihre Theilnahme zugesagt und will einen Raum von mehr als 100 Quadratmeter in Anspruch nehmen. (leas-Muaterauaatollung im Krystallpüast zu Leipzig) ln der Vorwoche der Ostermesse, vom 13.-22. April, findet in den Ausstellungsraumen des Krystall- palastes die ständige Musterausstellung der Kurzwaarenbranche und solcher Artikel, welche auf der Reise schwer oder überhaupt nicht zu fuhren sind, statt. - Es bietet dieselbe Fabrikanten Gelegenheit, ohne erhebliche Spesen die Leipziger Messen mit ihrem großen Exportverkehr zu beschicken und neue Geschäftsverbindungen zu entriren. Die Raum- miethe wird pro Quadratmeter mit nur 12'5o Mk. incl. aller Spesen berechnet. Person- liche Anwesenheit ist nicht unbedingt erforderlich, da die Direction gern bereit ist, gewandte Vertreter zu stellen. Anmeldungen werden rechtzeitig an das Bureau des Krystallpalastes erbeten. Anrneldescheine und Prospecte stehen zu Diensten. (Sammlung Baailewsld.) Die berühmte Sammlung des Herrn v. Basilewski in Paris ist an die russische Regierung um 6 Millionen Francs verkauft worden. Der Katalog zahlte 750 Nummern, worin einige mehrere Gegenstände bezeichnen. Die BasilewskPsche Sammlung ist einzig in ihrer Art, hinsichtlich der Kunstgegenstände aus den ersten christ- lichen Jahrhunderten, wovon viele aus den Katakomben stammen. Von anderen Haupt- stücken der Sammlung sind zu erwähnen: ein italienischer Schild, Tartsche, auf der ein Reiter gemalt ist (für 25.000 Francs gekauft und jetzt auf 100.000 Francs geschützt); ein arabisch-spanisches Gefäß, welches bei der Versteigerung Fortuny's mit 10.000 Francs bezahlt wurde; ein großer Teller aus italienischer Fayence, mit dem Bildnisse Carl's V., ftir den 50.000 Francs geboten wurden und wohl um die Hälfte mehr erzielt worden wäre; ein Altaraufsatz von Penicaud in Limoges, eine prachtige Sehmelzarbeit, für die 250.000 Francs geboten waren; eine große Truhe (bahnt) aus Nussbaumholz, die als einzig in ihrer Art gilt und bei der Versteigerung der Sammlung Caraud (aus Lyon) für 1oo.ooo Francs erworben u urde. Von der berühmten Oiron-Fayence enthält die Samm- lung vier Stück, während im Ganzen keine dreißig Stücke dieser Gattung bekannt sind. Eine Musltete mit einem Rchfuße, wahrscheinlich deutsche Arbeit, wurde einst mit 6o.o00 Francs bezahlt. Noch wichtiger für Deutschland sind die zwei Monstranzen aus dem Baseler Münstcrschnlzc, aus dem das Musee Cluny sein beruhmtestes Stück, den an Heinrich den Heiligen geschenkten großen goldenen Altaraufsatz, besitzt. Letzterer ist wahrscheinlich von byzantinischen Künstlern in Deutschland gefertigt. Die beiden Mon- stranzen sind dagegen deutsche Goldschmiedearbeit aus dem 13. und 14. Jahrhunderte; sie wurden zusammen für 60.000 Francs erworben, heute würde jede einzeln mit über 100.000 Francs bezahlt werden. Selbstverlng des k. k. Oeslerr. Muuums Elr Kunst und Industrie. Buch-lruckeni von cm mmum Sohn m Wlu.