376 zuges zu beobachten, sondern es tritt uns eine rauhe, missfärbige, zum Theile mulmige Kruste entgegen, welche überhaupt nur selten die Bil- dung einer wahren Patina veranlasst. Da jedoch eine Reinigung der Oberfläche unter den obwaltenden Umständen einer allfälligen Patinabildung nur förderlich sein kann und überdies, schon der Schmutzilecken wegen, geboten ist, so wurde be- schlossen, das ganze Monument einem Reinigen durch Abwaschen mit Seife und Abreiben mit öligen und schließlich mit ganz trockenen Flanellllecken zu unterziehen, wobei bemerkt werden muss, dass unter allen Umständen ein Aufbringen von Oel selbst (oder ein Haftenbleiben von Oel) als ausgeschlossen zu gelten hat. , -Die Durchführung der ganzen Reinigungsarbeit wurde den be- währten Händen des Herrn Alexander Schroth, Gypsforrnator des k. k. Oesterr. Museums, anvertraut. Um jedoch möglicherweise ein Urtheil darüber zu gewinnen, wie sich das Aussehen des Monumentes gestaltet hätte, wenn man dasselbe vom Tage seiner Aufstellung an sorgfältig rein gehalten hätte, wurde an einer von unten nicht sichtbaren Stelle (horizontale Fußplatte) eine Fläche im Ausmaße von einigen Quadratcentimetern blank gelegt, was durch Waschen mit einer verdünnten Lösung von kohlensaurem Ammoniak im Laufe einer guten halben Stunde vollkommen gelang. Diese Stelle soll von nun au ebenso behandelt werden, wie der übrige Theil des Monumentes, und vielleicht dürften sich auf diese Weise Anhaltspunkte gewinnen lassen, um zu entscheiden, ob im vor- liegenden Halle eine stete Reinigung einen günstigen Einfluss auf den Verlauf der Patinabildung genommen hättea Möge es gelingen, die begonnenen Versuche fortzu- setzen; an deren schließlichem Erfolge, der in einem bes- seren Ansehen unserer zum Theilc in störender Weise mit Staub und Schmutzschichten bedeckten Monumente bestehen wird, kann wohl nicht gezweifelt werden. Thätigkeits- Bericht der Chemisch-technischen Versuchsanstalt des k. k. Oesterr. Museums für das Jahr 1884. Die lnanspruchnah me der Anstalt von Seite der Industrie mit Auf- trägen chemisch-technischer und analytischer Natur findet ihren Ausdruck in den nachstehend angegebenen Einnahmen der Anstalt sub Einnahms- post 4. ausgewiesenen Taxantheilen. Dieselben resultiren aus Analyse von Metalllegirungen. Cement- und Thonproben, Versuchen zur Färbung von Celluloidmasse, Patinirung von Zink, Herstellung von Steingutmassen und Glasuren, Präparation von Edelmetallen für keramische Zwecke. - An