Arbeiten, von Schülerinnen der Fachschule für Keramik an der k. k. Kunstgewerbeschule. Die gegenwärtig stattfindende und vor wenigen Tagen eröffnete internationale Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen und Legirungen zu Nürnberg ließ einige wohlbegabte und vorgeschrittene Schülerinnen meiner Abtheilung an der k. k. Kunstgewerbeschule die Gelegenheit ergreifen eine kleine Anzahl von Proben ihrer praktischen Thätigkeit dem Publicum vor Augen zu führen. Während des laufenden Schuljahres schaßten sie wacker und war mit Hinzunahme einiger schon früher ausgeführten und in Privatbesitz befindlichen Objecte zu rechter Zeit so viel hergestellt, um eine Vitrine zu füllen und durch eine hinreichende Anzahl von Beispielen die Zweige einer kunstgewerblichen Werkweise zu zeigen, welche erst kurze Zeit an der Abtheilung für Keramik gelehrt und praktisch ausgeübt wurde. Die in Rede stehenden Gegenstände sind Emaillen auf Kupfer, in verschiedener Weise mit Malerei verziert, zumeist in der Art der Emaillen von Lirnoges. Gerne hätte ich die kleine Collection dem Publicum durch einige Tage zeigen wollen, entweder noch bevor sie ihrer Bestimmung zuging oder erst im Spätherbst, etwa bei Gelegenheit einer zu ver- anstaltenden Ausstellung von Zöglingsarbeiten der k. k. Kunstgewerbe- schule, doch drängte schon" die Zeit, die Arbeiten abzuschicken, und da es von vorneherein nichts weniger als sicher erscheinen kann, dass die Mehrzahl der Stücke bis zum Herbst noch verfügbar sein wird, ist die lnaussichtnahme eines späteren Termins ihrer Vorführung so gut wie ausgeschlossen. So musste ich mich begnügen, die Gegenstände für wenige Stunden in das Oesterr. Museum zu bringen und sie dort einer beschränkten Anzahl von Personen zur Besichtigung zugänglich zu machen. Die Arbeiten als solche an dieser Stelle einer Kritik zu unterziehen, kann selbstverständlich meiner Person in keiner Weise zustehen, wohl aber ist es mir zu erwähnen gestattet, dass Berufene ersten Ranges es an ehrenden Beifall nicht fehlen ließen. So konnte denn die fröhlich geschaffene Collectivausstellung schon unter günstigen Auspicien ihrer Bestimmung entgegengehen. Wenn nun die ausgestellten Objecte als sichtbare Proben erreichter Kunstfertigkeit ihren Zweck zu erfüllen haben, so mögen hier in Kurzem jene Principien klargelegt sein, welche mich bei der Feststellung des Unterrichtsprogramrnes für den weiblichen Theil meiner Zöglinge leiten mussten. Bei der Wahl der Kenntnisse und Fähigkeiten, deren Summe das Endziel des Unterrichtes meiner Schülerinnen bilden soll, faßte ich die Nothwendigkeit in's Auge, solche Arbeiten vornehmen zu lassen, welche zur selbständigen Herstellung an sich fertiger Objecte