für ihre weitere Entwickelung von weittragendem Einßusse sein wird. Aus dem mit h. Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom zo. Marz i885 geneh- migten Programme dieser Schule entnehmen wir Folgendes: Der Zweck derselben besteht dann, fachlich gebildete Krafte für die Tischlerei, Drechslerei und Holzschnitzerei heran- zuziehen und in der mit dieser Anstalt verbundenen,Fortbildungsschule einen den Be- dürfnissen des localen Gewerbes entsprechenden Unterricht zu crtheilen. Die Fachschule umfasst fünf Abtheilungen, und zwar eine Abtheilung für den theoretischen Unterricht, einen Vorbereitungscurs für den praktischen Fachunterricht, eine Lehrwerkstätte für Mobeltischlerei, eine Lehrwerkstatte für Dfechslerei und eine Abtheilung für Holz- schnitzerei. Die vollständige Ausbildung in theoretischer und praktischer Richtung setzt den consequenten Besuch des Schülers in der Dauer von vier Jahren voraus. Die Fach- schulc war im abgelaufenen Schuljahre von 78, die Fortbildungsschule von 47 Schülern besucht. (Spachtel-Ausstellung von Wehr und Waffen im llahr. Gewerbemuseum.) Das Watfengeratb und die Bewaffnung bietet vom kunstgewerbliehen Standpunkte einen reichen Erlös, was die verschiedenen bei Holz und Metall in Verwendung kommenden Decorationsweisen anbelangt, und muss daher die Veranstaltung einer Ausstellung von Wehr und WatTen, wie eine solche das Mehr. Gewerbeinuseum in Brünn aus dem Mittelalter und der Renaissance in seinen Raumen eben inscenirte, 'in hohem Grade gebilligt werden. Die Eroßnung der Ausstellung fand am I5. September statt. An der- selben haben sich vorlaulig betheiligt: Heinrich Graf Daun (6), August Graf Fries (3), Hugo Altgraf zu Salm-Reißerscheidt sen. (zi), Hugo Altgraf zu Salm-Reiierscheidt iun. (S), Gabriele Graün Zierotin (I5), Alois Graf Serenyi 13), Curator Guido Graf Dubsky (48), ligbert Graf Belcredi (I), Graf Chotek (3), Alfred Rogner Ritter von Bleyleben (I), Reg. Fürst Johann von und zu Liechtenstein (60), Carl Rudolf Fürst Liechtenstein (39), Theodor Graf Desfours-Walderode (zoo), Curator Wladimir Graf Mittrowsky (50), die Stadt- getneinden Olttiütz (I), Ung-Hradisch (a), Mahn-Neustadt (I), Herr Rainer Husch in Neutitschein (z), k. k. Oberlieutenant Rolleczek (4), Herr Herzfelder jun. (zu), Kaufmann Theodor Graf (33 , Herr C. Trau in Wien (6), das Franzensmuseum in Brünn (53), Herr Custos M. rapp (18), altad. Maler und Professor Em. Moser in Graz (3), das mahr. Gewerbemuseum (50), Consul Jules Popper (5), Med. Dr. Wanke] in Olmütz (I), und die Factorei llsenburg. ' Bisher enthält die Ausstellung an Schießwaßen: 3I Feuersteinscblösser, 1.4 Rad- schlossgewehre, worunter Wallbüchsen, I Kapselgewehr, 3 Luntengewehre, I modernes englisches Gewehr, 58 Pistolen, t Kanonenmodell, welches vom Altgrafen Anton zu Salm beidem Jugetidunterricht Josefll. verwendet wurde, z Kanonenlaufe, 5 Gewehrrad- schlesser. 24 Pulverhorncr, an Lanzen und Lanzenspitzen I9, I Reiterfähnlein, a6 Par- tisanen, Spnntons und Hellebarden, z; Schwerter, 36 Degen und Handscbare, I6 Säbel, 7 Schilde, I9 Helme, Sturmhauben, Morians, Grenadier-Ofüciers- und Mannschafts- tnützen, t6 Armbrüste und Bogen, 6 Steigbügel, 46 Dolche und Dolchmesser, Iz Jagd- messer und Birschfanger, 8 Rüstungen, sodann Streitbeile, Aeitte, Kolben, Keulen, Bergmannshacken, Streithammer, Windbücbsen, Dolchpistolen, Yatagans, Morgensterne, Feuerzeuge, Daumenechrauben, Patronen und Patronentaschen, ganze und Theile von Pferdegeschirren. Zumeist sind hervorragende Schaustücke vertreten, die neben dem historischen und culturgescbichtlichen Interesse besonders durch die Art der künst- lerischen Ausstattung bemerkenswerth sind; ein nicht geringer Theil, seit Jahrhunderten im Besitze der rnahrischen Adelsgeschlechter, bietet wahre Cabinetstücke, ja einige der von den Cavalieren etc. bereitwilligst zur Ausstellung überlassenen Gegenstände sind Objecte ersten Ranges. (Faohaohuleiz) Am I. October d. J. wird die künigl. croatiache Landesregierung sieben Fachschulen für Holzschnitzerei und zehn Fachschulen für Korbßechterei eröffnen. Die Lehrkrafte wurden theils in Wien, theils in der Fachschule zu Wsetin herangebildet. (Alte Fresken.) Der Bozener rSonntags-Botee berichtet über eine interessante Entdeckung, welche am 21. d. M. in Btizen im sogenannten Spinnhause (der freiwilligen Arbeitsanstalt) gemacht wurde. Es zeigten sich dort nämlich beim rAusweiBem eines großen Arbeitslocales plötzlich hinter losgebrockeltem Kalkverputze allerlei Malereien an einer Wand, die sich dann als Frescogemalde entpuppten, welche sich über sammtliche vier Saalwände erstrecken. Die Bilder haben eine alte Heldensage zum Gegenetande der Darstellung und stammen nach Angabe eines Kunstkenners aus den letzten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts. Das Spinnhaus befindet sich im ehemaligen Edelsitze Schrofensteiti, welcher seinerzeit satumt dem anliegenden Stadttheile den Herren von Vintler auf Runkelatein geborte. Da nun die Runkelsteiner Fresken ebenfalls zu Ende des I4. Jahr- hunderts entstanden sind und der neuentdeckte, nur theilweise durch splter ausgebrochene Fenster unterbrochene Fresken-Cyklus im Spinnhause mit den Gemälden auf dem Runkel- stein in der Ausführung eine auffallende Aehiilicbkeit zeigt, so dürfte zwischen beiden