MITTHEILUN GEN DES K. K. OESTERREHÄICH. MUSEUMS KUNST UND INDUSTRIE. MonatschriFtM für Kunstgewerbe. Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums. Im Commissionsverlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. Abonnementspreis per Jahr H. 4.- Nr. 10. (251) WIEN, October 1886. N. F. I; Jahrg. Inhnlt: Du maureske Ornament. Von Prof. Hans Macht. (FonsJ - Uebcr den Einfluss des Christlichen Reliquicncnlles auf die bildenden Künste. Von Prof. m. W. A. Neumann. (Form) _ Angelegen- heiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. - Literalurbcricht. - Bibliographie des Kunstgewerbes. - Notizen. Das maureske Ornament. Von Prof. Hans M a c h t. (Fortsetzung) Das Sehen ist dem Auge (diesem von Goethe so unübertreElich als nsonnenhaftu bezeichneten Werkzeuge) ein Bedürfniss und die plötzliche Entziehung der ihm zugeführten Lichtstrahlen, besonders wenn sich eine solche wiederholt aufeinander folgend einstellt, ist im Stande, eine bis zur Unerträglichkeit üble Empfindung hervorzurufen. Diese unangenehme Empfindung hat wohl Jedermann erfahren, der sich je einmal in der Nähe einer zuckenden Gasilamme befand. Außer durch eine mit der Lichtquelle vorgenommene Veränderung kann aber die Thätigkeit des Auges noch in anderer Weise unterbrochen werden. Eine helle, das heißt viel Licht rellectirende Fläche kann sich bewegen (wobei das, diese Fläche betrachtende Auge vorläufig in einer bestimmten Richtung Gxirt gedacht sein möge) und eine andere dunkle Fläche kann an ihre Stelle treten. Wiederholt sich ein solcher Wechsel in Zeitabschnitten von bestimmter Dauer, so wird die auf das Auge hervor- gebrachte Wirkung eine der im erstangeführten Beispiele genannten analoge sein. Wer hat nicht wohl schon die unangenehme Empündung verspürt, welche dem Auge eines etwa im Wagen Fahrenden dadurch bereitet wird, dass die Zwischenräume eines Lattenzaunes ihm aufeinander folgend eine hinter letzterem befindliche beleuchtete Fläche erblicken und sie wieder Jnhrg. 1886. 13