mit Mühe zusammengelesen, hübsch geordnet beisammen. Ihre Be- mühungen sind von Erfolg gewesen, denn ein gut Theil der im Oesterr. Museum ausgestellten Gewebe und Stickereien wanderte nun aus der kirchlichen Ausstellung nach Crefeld. In Folge dessen werden wir es leider erleben, dass die rührige rheinische Seidenindustrie und Paramenten- fabrication sich all" der Vortheile bemächtigt, die wir der heimischen Industrie geboten haben, und dass sie mit den schönen Mustern früher auf den Markt kommen wird, als unsere eigene Industrie. Auf das hatten wir nicht gerechnet. Noch mehr als gezeichnet ist photographirt worden, man kann sagen den ganzen Sommer hindurch. Von einer Reihe plastischer Gegen- stände wurden auch durch die Anstalt des Oesterr. Museums Gypsabgüsse gemacht, und zwar zum Dienste der Fachschulen. Andere Gegenstände wurden von Karl Haas galvanoplastisch copirt. Für seine eigenen Samm- lungen hat das Museum selbst eine große Anzahl photographischer Auf- nahmen machen lassen, insbesondere nach solchen Gegenständen, welche noch nicht publicirt waren, und hat so für Jedermanns Gebrauch einen Schatz bisher unbekannter Vorbilder gesammelt. Kaum minder zahlreich sind die Aufnahmen, welche für andere Sammlungen, für Kunstfreunde, Künstler und Gelehrte gemacht worden. Vieles von dem wird ohne Frage. in der einen oder der anderen Gestalt publicirt werden. Die Gelegenheit wäre günstig genug gewesen, auf Grundlage unserer Ausstellung auch ein großes wissenschaftliches Werk hervorzurufen, denn schwerlich kommen alle diese Gegenstände so vollzählig und so bequem zur Bearbeitung wieder zusammen. Das Unternehmen hätte aber von wissenschaftlichen Kreisen außerhalb des Museums oder vom Kunst- verlage ausgehen müssen und würde selbstverständlich im Museum jede mögliche Unterstützung gefunden haben. Dem Museum selber, das mit dieser Ausstellung seiner Aufgabe gemäß praktische Ziele verfolgte, wäre die Sache zu fern gelegen; es hätte auch nicht die Mittel zur Durch- führung gehabt. Es musste sich seinerseits mit der rechtzeitigen Fertig- stellung eines beschreibenden und illustrirten Kataloges begnügen, der auch in Zukunft, wie ja bereits die Crefelder Ausstellung beweist, seinen Werth behalten und das Andenken eines holfentlich folgereichen Unter- nehmens wach erhalten wirdf ("Wiener Abdpsr...) Franz Kosch T. Der Leiter der chemisch-technischen Versuchsanstalt des" Oesterr. Museums, Regierungsrath Franz Kosch, ist am 8. September einer Herz- krankheit erlegen. Die Anstalt, welcher er lange Jahre verstand, verliert in ihm den Begründer, einen Chemiker von ebenso reichem Wissen wie erprobter Erfahrung, die Kunstindustrie einen erfindungsreichen Kopf, wir, seine